Florian Wirtz hat in seiner noch jungen Karriere schon fast alles erlebt. Von grossen Triumphen wie dem Doublegewinn in der Vorsaison über begeisternde EM-Auftritte im Nationaltrikot bis hin zur Ballon-d'Or-Nominierung. Nicht umsonst liegt der Marktwert des Ausnahmekönners von Bayer Leverkusen bei rund 130 Millionen Euro. Doch der «kleine Magier» darf erst jetzt erstmals auf Europas grösster Fussballbühne zaubern.
Der Auftakt der «Werkself» am Donnerstag bei Feyenoord Rotterdam ist für Wirtz die CL-Premiere. Er freue sich, «wenn es losgeht und ich die Hymne live auf dem Platz miterlebe», hatte der Teamkollege von Granit Xhaka bereits vor der Saison gesagt: «Ich will zeigen, was ich draufhabe und schauen, was ich in der Champions League reissen kann.»
Er kann seine 130 Mio. Marktwert noch mehr steigern
Die Gründe, weshalb Wirtz keines seiner 157 Pflichtspiele für Bayer in der «Königsklasse» absolviert hat, liegen auf der Hand: Weil der Nationalspieler vor über zwei Jahren aufgrund eines Kreuzbandrisses ausfiel, verpasste er weite Teile der einzigen Saison, in der Bayer zuletzt in der Champions League spielte.
Umso grösser ist über vier Jahre nach seinem Profidebüt die Lust auf den wichtigsten Klubwettbewerb Europas. «Wenn man ein grosser Spieler werden will, dann muss man auch in die Champions League», betonte der 21-Jährige im Sommer im Trainingslager der «Werkself» in Donaueschingen: «Deswegen freue ich mich einfach darauf, dass ich jetzt dort spielen darf.»
Die Königsklasse ist sein Wettbewerb, da gehört er hin.
Auf den heiss umworbenen Wirtz warten Duelle mit Liverpool und Inter Mailand, mit der AC Milan und Atletico Madrid. Und die europäische Konkurrenz, die längst die Finger nach dem Jungstar ausgestreckt haben soll, wird die Auftritte im Rampenlicht genau beobachten. Die Kracher in der «Königsklasse» kommen für Wirtz nach dem starken Saisonstart (drei Tore, eine Vorlage) jedenfalls genau zum richtigen Zeitpunkt.
Der Senkrechtstarter habe sich die Premiere nun wirklich «verdient», sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes: «Die Königsklasse ist sein Wettbewerb, da gehört er hin.» Zumal sich die Bayer-Verantwortlichen genüsslich die Hände reiben dürften, sollte Wirtz auch im Schaufenster Champions League begeistern – und seinen ohnehin schon gigantischen Marktwert damit weiter steigern.