Ein Spiel wie jedes andere ist es nicht für Fabian Rieder. Der gebürtige Emmentaler, der die Young Boys im letzten Jahr Richtung Rennes verliess und seit diesem Sommer für den VfB Stuttgart spielt, trifft am Mittwoch in der Champions League auf seinen Herzensverein.
«Ich bin schon als Fünfjähriger mit meinem Papi an die YB-Spiele gegangen», sagt Rieder am Tag vor dem Duell mit den Bernern. Als Teenager wechselte er in die Nachwuchsabteilung der Young Boys und im Alter von 18 Jahren debütierte Rieder für YB in der Super League. Im gelb-schwarzen Dress avancierte der heute 22-Jährige zum Nationalspieler.
«Es wird ein spezielles Spiel für mich. Aber auch für meine Familie und jene YB-Spieler, die mich gut kennen», blickt Rieder auf die Begegnung in Stuttgart voraus und verrät: «Ich freue mich schon seit der Auslosung darauf.»
Die 3 Punkte im Visier
Rieder und sein VfB Stuttgart sind der klare Favorit, auch wenn die Schwaben in der «Königsklasse» mit bislang 4 Punkten etwas unter den Erwartungen geblieben sind. Dementsprechend selbstbewusst sagt Rieder vor dem Heimspiel gegen die noch immer punktelosen Young Boys: «Es ist unser Anspruch, die 3 Punkte zu holen und so wollen wir von der ersten Sekunde an auch auftreten.»
Hoeness will mehr Skorerpunkte
Ob Rieder gegen YB von Anfang an auflaufen darf, weiss er noch nicht. In den bisherigen 5 CL-Partien stand der Schweizer nie in der Startformation und kam total bloss auf 110 Spielminuten. Ganz im Gegensatz zum DFB-Pokal, wo Rieder immer beginnen konnte. In der Bundesliga wurde er 7 Mal ein- und 6 Mal ausgewechselt.
Sebastian Hoeness, der Trainer des VfB Stuttgart, ist glücklich, Rieder im Team zu haben. «Er hat einen überragenden linken Fuss. Die Basis-Dinge sind alle sehr, sehr gut bei ihm», erklärt der 42-Jährige. Verbesserungspotenzial gibt es dennoch: «Mit seinen Qualitäten sollte er in Zukunft mehr Skorerpunkte erzielen. Mehr Assists, mehr Tore. Das ist auch sein Anspruch.»
Freunde im Stadion sollen Rieder beflügeln
In der Vorbereitung auf das Duell mit den Young Boys hat sich Hoeness auch bei Rieder erkundigt, der sich nach eigenen Aussagen wann immer möglich die YB-Spiele anschaut. «Er hat zwei, drei Infos bei mir eingeholt», bestätigt Rieder.
Speziell wird die Begegnung am Mittwochabend für Rieder auch deshalb, weil «rund 30 bis 35 Personen» aus seinem Umfeld im Stadion sein werden. Hoeness erhofft sich dadurch einen positiven Effekt bei seinem Schützling: «Natürlich besteht die Gefahr, dass man dann zu viel will und Dinge zu gut machen möchte. Aber ich gehe davon aus, dass es ‹Fabi› beflügeln wird.»
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