Zwischen den Saisons 2005/06 und 2015/16 gab es 11 kroatische Meisterschaften zu gewinnen. Dinamo Zagreb gewann jede von ihnen. Nach einem Jahr Unterbruch sitzen die Hauptstädter auch jetzt wieder auf dem Meisterthron.
In der Champions-League-Quali läuft es ebenfalls bestens: Nach Hapoel Beer Sheva eliminierte man in der 3. Runde den FC Astana und steht nun in der Playoff-Runde den Young Boys gegenüber.
Rassismus und Pyromanie
Anders sieht die Gemütslage abseits des Grüns aus. Die Uefa leitete am vergangenen Freitag wegen Vorfällen beim Heimspiel gegen Astana ein Verfahren ein. Grund dafür: «Unsittliches Verhalten» der Fans und Sicherheitsprobleme im Maksimir Stadion.
Gemeint damit sind Rassismus-Vorfälle und Abbrennen von Pyrotechnik sowie ein Vorfall um einen blockierten Notausgang. Es drohen Sanktionen für das Rückspiel gegen YB.
Pikant: Bereits nach dem 2.-Runden-Spiel gegen Hapoel bestrafte die Uefa die Kroaten und ordnete an, dass gegen Astana eine Tribüne leer bleiben muss. Damals wurden ebenfalls rassistische Fangesänge und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern untersucht.
Ein Krimineller mit zu viel Einfluss
Der Unmut der Zagreb-Fans widmet sich primär dem ehemaligen Präsidenten Zdravko Mamic, welcher noch immer einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Geschehnisse im Klub haben soll.
Mamic hat bei Spielertransfers rund 20 Millionen Franken veruntreut und wurde deshalb zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. Er flüchtete vor der Urteilsverkündung nach Bosnien.
Nicht flüchten können wird sein Ex-Klub vor der Begegnung mit YB. Muss er auch nicht, denn sportlich gesehen sind die Kroaten bekanntlich erfolgreich unterwegs. Man darf gespannt sein, ob es auch gelingt, die Geschehnisse abseits des Platzes in den Griff zu bekommen.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 14.08.2018 22:00 Uhr