Ein «Olma-Heimspiel» hatte der FC St. Gallen heuer nicht. Aber vier Tage nach Schliessung der St. Galler Herbstmesse lädt der Klub zu einem weiteren Ostschweizer Fest: dem ausverkauften Heimspiel in der Conference League gegen den zweifachen Finalisten Fiorentina.
Natürlich, die Rollen sind verteilt: Hier der Sechstklassierte der 14.-besten Liga in der Fünfjahres-Wertung (St. Gallen), dort der Fünftklassierte von Europas Nummer-2-Liga (Fiorentina). Hier der FCSG mit einem Gesamtmarktwert von knapp 27 Millionen Euro, dort die zehnmal so wertvolle «Viola» (Quelle: transfermarkt.ch).
«Wollen aufhorchen lassen»
«Das wird eine grosse Herausforderung», gibt St. Gallens Trainer Enrico Maassen zu. Der 40-Jährige schiebt aber sogleich nach: «Wir wollen schon auch mal aufhorchen lassen.» Sollte die Fiorentina einen weniger guten Tag einziehen, sei eine Überraschung möglich, sofern «wir auf jeder Position und als Team an unsere Leistungsgrenze gehen».
Ein wenig in die Taktikkarte schauen lässt sich Maassen auch: «Es geht darum, mutig mit dem Ball zu sein, viel hohes Pressing zu spielen – das sind sich die Italiener nicht so gewohnt – und ihnen mit unserem Umschaltspiel weh zu tun.»
Der FCSG-Übungsleiter glaubt daran, dass sein Team das 2:6-Debakel gegen Cercle Brügge im ersten Conference-League-Spiel vergessen machen kann. «Das war ein Tag, an dem bei uns nichts gepasst hat. Ich bin überzeugt, dass gegen die Fiorentina vieles passen wird. Wir sind heimstark und die Jungs sind sehr motiviert.»
Fiorentina im 2. Anzug?
Der grün-weissen Seele würde ein starker Auftritt gut tun: St. Gallen hat 3 seiner letzten 4 Spiele verloren. Ganz anders die Fiorentina: In 4 der vergangenen 5 Partien ging das Team von Trainer Raffaele Palladino als Sieger vom Feld, darunter gegen Lazio und Milan.
Auf die Aufstellung der Gäste ist Enrico Maassen gespannt. «Sie rotieren viel», weiss der Deutsche. Gemäss italienischen Medien wird ein Quartett um Captain Cristiano Biraghi zurückkehren, das in der Serie A zuletzt nur Ersatz war. Im Tor wird mit Pietro Terracciano anstelle von David de Gea gerechnet. Verzichten muss Palladino auf seine namhaftesten Stürmer: Albert Gudmundsson und Moise Kean fallen verletzt aus.
Und sollte das Spiel trotzdem den erwarteten Ausgang nehmen: Einige Bratwürste dürften auch nach dem Ende der Olma in den Verkauf gelangen.
