Spiel 1 nach der Entlassung von Alex Frei war ein Erfolg: Unter Interimstrainer Heiko Vogel gab es für Basel am Samstag gegen Sion einen 3:1-Sieg . Nun geht es für den FCB auf der europäischen Bühne weiter. Und die nächste Bewährungsprobe hat es in sich. In der Conference League treffen die Basler im Playoff-Hinspiel mit Trabzonspor auf den aktuellen türkischen Champion.
Möglichst keine Auswärtsniederlage
Basel erspielte sich als Zweiter der Gruppe H hinter Slovan Bratislava einen Platz in den Playoffs. Für die Türken geht es nach Rang 3 in der Europa League – sie mussten Ferencvaros Budapest und der AS Monaco knapp den Vortritt lassen – eine Liga tiefer weiter.
Vogel warnt vor brandgefährlichen Spielern. «Es wird die erwartet schwierige Aufgabe», so der Sportchef und Interimstrainer in Personalunion. «Wenn man dort nicht verliert, schaut es ganz gut aus», so Vogel. Diese Einschätzung teilt auch Fabian Frei. Auswärts nicht zu verlieren wäre schon mal «sehr, sehr gut», sagt er.
Gute Erinnerungen an Trabzonspor
Dieses Kunststück gelang dem FCB beim bislang einzigen Aufeinandertreffen. In der Europa-League-Gruppenphase 2019/2020 spielte der FCB in der Türkei 2:2-Unentschieden. Zu Hause gab es damals einen 2:0-Sieg. Es war der Anfang einer europäischen Reise, die bis in den Viertelfinal führte.
Wenn du gewinnst, fallen dir die nächsten Tage ein wenig leichter.
Auch wenn Basel nun «Spiel für Spiel» nimmt, wie es Vogel ausdrückt, soll es selbstredend heuer europäisch erneut weitergehen. «Das Ziel muss natürlich sein, dass wir uns für die Achtelfinals qualifizieren», so Frei. Die Basis dafür wollen die Basler am Donnerstag legen.
An der Stimmung soll es nicht scheitern, denn diese ist nach dem Heimsieg gegen Sion gut. «Wenn du gewinnst, fallen dir die nächsten Tage ein wenig leichter», so Frei. Der FCB-Captain gibt zu, dass damit «eine gewisse Anspannung» abgefallen sei. Auch Vogel sagt: «Es tat uns gut, zu gewinnen, auch im Hinblick auf die Tabelle.» Doch er stellt klar: «Es war ein Anfang, mehr nicht.» Den nächsten Schritt wollen die Basler am Donnerstag machen.
Ticketeinnahmen für Erdbebenopfer
Trotz der klaren sportlichen Zielen verhehlt Vogel nicht, wie sehr ihn die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet, die seit Montag vor einer Woche über 40'000 Menschen das Leben gekostet haben, zuletzt beschäftigt haben. Er findet es «pietätlos», dass die Partie überhaupt ausgetragen werden muss, zumal der Meisterschaftsbetrieb in der Türkei bis mindestens 2. März ruht.
Der FCB hat Hilfsgüter ins Erdbebengebiet geschickt, die Ticketeinnahmen der Partie gegen Trabzonspor sollen mithilfe der türkischen Katastrophenschutzbehörde vollumfänglich den Opfern der Erdbeben zugutekommen. Da Trabzonspor und andere türkische Vereine einen Aufruf starteten, Fans sollen diese Partie doch «unabhängig von Farbe und Wappen» besuchen, ist das rund 40'000 Personen fassende Stadion ausverkauft.