Tränen bei «the special one»
Nachdem der Final-Einzug der AS Roma in der Conference League perfekt war, weinte der sonst so coole und manchmal grossspurige José Mourinho hemmungslos. «Warum ich in Tränen ausgebrochen bin? Weil ich fühle, was sie alle fühlen», so der portugiesische Star-Trainer. «Es ist ein grosser Klub ohne die angemessene Trophäensammlung. Das ist noch keine Trophäe, nur ein Final. Aber es bedeutet ihnen sehr viel.» Tatsächlich hat der Traditionsklub zwar 3 Meisterschaften und 9 Pokale, aber noch keine einzige internationale Trophäe (von der Uefa organisiert) gewonnen.
Mourinho ist übrigens der erste Trainer, der mit 4 verschiedenen Klubs in europäische Finals eingezogen ist. Er kann als erster Coach die Champions League, Europa League und Conference League gewinnen. Die Vorzeichen stimmen: Der 59-Jährige hat alle seine bisherigen 4 europäischen Finals gewonnen.
Wenn sich mangelnde Abschlusspräzision auszahlt ...
Vor seiner Trainerkarriere war David Moyes als beinharter schottischer Innenverteidiger bekannt, das Toreschiessen kannte er nur aus Erzählungen. Bei der 0:1-Niederlage seines West Ham gegen Frankfurt in der Europa League kam ihm diese mangelnde Treffsicherheit nun zugute.
In der Schlussphase verlor Moyes die Beherrschung, nachdem ihm ein Balljunge das Leder «zu schwach» zugeworfen hatte, wie er später sagte. Moyes kickte den Ball wutentbrannt zurück und verfehlte den Helfer nur knapp. Er sah die rote Karte und entschuldigte sich später, meinte aber im gleichen Atemzug dreist: «Der Ball war für mich gut volley zu nehmen.» Die Aktion dürfte ein Nachspiel haben, dieses wird allerdings weit weniger schlimm ausfallen, als es bei einem Volltreffer der Fall gewesen wäre.
Gratis-Tickets für tapfere Römer
Es war eine kalte Nacht im hohen Norden Norwegens – und auch das Resultat sollte die mitgereisten römischen Fans nicht erwärmen: Mit 1:2 verlor der Favorit das Viertelfinal-Hinspiel gegen Bodö/Glimt, der römische Anhang sah sich zurückversetzt in die Gruppenphase und das 1:6-Debakel an gleicher Stätte.
Die 166 Römer, die sich den 2. Ausrutscher gegen die Norweger angetan hatten, werden nun belohnt. Wie die Roma auf ihrer Website schreibt, werden allen Fans im Auswärtssektor vom 21. Mai Tickets für den Final offeriert.
Rangers, Schottlands Europa-Aushängeschild
Dank einer spektakulären Wende gegen Leipzig haben sich die Glasgow Rangers in den Final der Europa League gespielt. Die Hafenstädter sind der erste schottische Klub in einem europäischen Final seit 2008, als sie selber zuletzt im Uefa Cup das Endspiel erreichten.
Allgemein hat der Rekordmeister in Schottland auch in Sachen Europa viel erreicht. Mit insgesamt 5 Finalteilnahmen standen die Rangers in gleich vielen Endspielen wie alle anderen schottischen Klubs kombiniert.