- Mit Servette scheidet am Donnerstagabend der letzte Schweizer Vertreter aus dem Europacup aus.
- Die «Grenats» müssen im Achtelfinal-Rückspiel der Conference League gegen Viktoria Pilsen (CZE) ins Penaltyschiessen – dort scheitern gleich drei Genfer.
- Zuvor fallen während 120 Minuten keine Treffer.
Keine Tore im Hinspiel, keine Tore im Rückspiel. Nach 210 Minuten ohne etwas Zählbares musste im Achtelfinal zwischen Viktoria Pilsen und Servette das Penaltyschiessen entscheiden. Zu diesem traten die Gäste aus der Westschweiz mit guten Gefühlen an, hatten sie doch in dieser Saison sowohl in der 2. CL-Quali-Runde gegen Genk als auch im Cup-Achtelfinal gegen Stade-Lausanne-Ouchy reüssiert.
Doch in Pilsen sollte die Serie reissen. Das Penaltyschiessen begann schon denkbar schlecht: Der 1. Genfer Schütze, Miroslav Stevanovic, scheiterte mit seinem Versuch an Martin Jedlicka. Später fand auch Yoan Severin in Jedlicka seinen Meister. Als schliesslich Keigo Tsunemoto seinen Schuss links am Pfosten vorbeisetzte, war die Entscheidung gefallen. Während Pilsen drei von drei Versuchen versenkt hatte, war bei den Genfern nur Jérémy Guillemenot seiner Aufgabe gewachsen.
So endete eine starke internationale Kampagne der Genfer auf ärgerliche Weise. Die «Grenats» waren den Tschechen in beiden Partien absolut ebenbürtig gewesen. Doch vor dem Tor liess die Mannschaft von Trainer René Weiler wie schon in den Runden zuvor die Kaltschnäuzigkeit vermissen.
Jedlicka bewahrt Pilsen vor dem Out
In den ersten 90 Minuten hätte um ein Haar der eingewechselte Alexis Antunes die Genfer in die nächste Runde geköpfelt. In der 89. Minute stieg der Offensivmann im Strafraum hoch, sein guter Kopfball fischte Jedlicka jedoch mirakulös von der Linie. Es wäre der Lohn für eine gute 2. Halbzeit der Servettiens gewesen. Bereits zuvor hatte Stevanovic Jedlicka zweimal geprüft.
Die Startphase der Partie hatte hingegen dem Gastgeber gehört. Pilsen kam in der 1. Viertelstunde fast im Minutentakt zu gefährlichen Aktionen. In der 13. Minute lag der Ball gar hinter Jérémy Frick im Tor, doch Robin Hranac hatte bei seinem Abschluss im Abseits gestanden. 60 Sekunden später köpfelte Pavel Sulc freistehend am Gehäuse vorbei.
Frick von Bierbecher am Kopf getroffen
Fünf Minuten nachdem Gaël Ondoua mit seinem Weitschuss den überragenden Jedlicka zu einer starken Parade gezwungen hatte, kam es beim Genfer Tor zu einem Aufreger. Denn plötzlich lag Keeper Frick am Boden und hielt sich den Kopf. Der Schlussmann war von einem Bierbecher, der von der Tribüne geflogen kam, getroffen worden. Frick konnte nach kurzer Behandlung weiterspielen. Gut möglich, dass sich die Uefa diese Szene noch einmal anschaut.
Die Verlängerung vermochte dann nicht mehr ganz mit dem Gezeigten zuvor mitzuhalten. Den Spielern war die Müdigkeit etwas anzumerken. Zudem wollten beide Mannschaften nicht auf Teufel komm raus dem Penaltyschiessen aus dem Weg gehen. Für die Servettiens sollte sich dies rächen.