Für Trabzonspor dürfte es im Hinspiel vor einer Woche zum Verzweifeln gewesen sein. Da machte FCSG-Keeper Lawrence Ati Zigi beste Chancen der Türken gleich reihenweise zunichte.
So blieben die Gäste beim 0:0 im 4. Spiel in Serie torlos, nach 2 Niederlagen gegen Rapid Wien in der Qualifikation der Europa League und einer Nullnummer in der Liga gegen Sivasspor. Letztmals erfolgreich war Trabzonspor am 1. August in der EL-Quali gegen Ruzomberok (SVK). Einziger Torschütze beim 1:0-Erfolg war Denis Dragus.
Stellt Trabzonspor erneut um?
Gerade für den rumänischen Nationalspieler Dragus hatte die Torflaute Konsequenzen. Er fiel in St. Gallen aus der Startelf, Enis Destan übernahm den Platz im Sturmzentrum. Doch der junge Türke konnte ebenso wenig reüssieren wie seine Offensiv-Kollegen Edin Visca und Enis Bardhi, welche die besten Gelegenheiten auf dem Fuss hatten. Ob sich Tabzonspor-Trainer Abdullah Avci erneut zu Änderungen in der Startelf gewungen sieht?
Nicht ganz so dramatisch sieht die Lage bei St. Gallen aus. Schliesslich waren die Ostschweizer in dieser Saison nur beim 0:1 zum Liga-Start in Winterthur ohne eigenen Treffer geblieben.
140 FCSG-Spiele ohne Nullnummer
Doch denkwürdig war das 0:0 dennoch für das Team von Enrico Maassen. Es war das erste torlose Spiel mit St. Galler Beteiligung seit April 2021 (0:0 gegen Luzern). Danach fiel in 140 (!) Pflichtspielen des FCSG immer mindestens ein Treffer.
Maassen muss sich im Gegensatz zu Avci sowieso nicht allzu grossen Sorgen um sein Team machen. Seine Offensive ist in Form. Willem Geubbels gelangen in dieser Saison schon 5 Tore und 2 Vorlagen, sein Sturmpartner Chadrac Akolo steht ihm in nichts nach (4 Tore/3 Assists). Auch Bastien Toma und Mihailo Stevanovic stellten ihren Offensivqualitäten mit je 2 Toren und 2 Vorlagen schon unter Beweis.
«Es ist alles offen», meinte Maassen vor der Reise nach Trabzon ans Schwarze Meer. Seine Zuversicht gründet auch auf der zweiten Halbzeit letzte Woche gegen Trabzonspor: «Da haben wir die Bälle schneller gewonnen und länger gehalten.» Man müsse mutig auftreten und daran glauben, hielt der Deutsche fest.
Ein gutes Omen für St. Gallen
Für St. Gallen wäre es im Erfolgsfall der 2. Vorstoss in eine Gruppenphase im Europacup nach der Teilnahme an der Europa League vor 11 Jahren. Die Umstände waren damals durchaus ähnlich.
Mit einem 1:1 als Vorlage aus dem Heimspiel sicherte sich die damals von Jeff Saibene trainierte Mannschaft beim höher eingeschätzten Spartak Moskau mit 4:2 das Weiterkommen.
Und Tore wird man am Donnerstag auf jeden Fall zu sehen kriegen – spätestens in einem Penaltyschiessen, sollte zuvor die Torflaute anhalten.