Die Schweizer Nati bereitet sich seit Samstag in Tenero auf die beiden EM-Quali-Partien gegen Andorra und Rumänien vor. Zusammen mit Renato Steffen hatte Uran Bislimi wohl den kürzesten Anreiseweg. Der Nati-Neuling, der seine Brötchen beim FC Lugano verdient, kann sich bei seiner Premiere in der Sonnenstube der Schweiz demnach wie zuhause fühlen.
«Freudig, willig und hungrig» sei er ins Nati-Camp gerückt. Bislimi, der für den verletzten Breel Embolo ins Kader rutschte, dürfte zuvor wohl nur bei wenigen Nati-Fans auf dem Radar gewesen sein. Der 23-Jährige spielt erst seit der abgelaufenen Saison in der Super League, avancierte bei Lugano aber schnell zum Stammspieler im zentralen Mittelfeld. Murat Yakin kennt Bislimi aus gemeinsamen Zeiten beim FC Schaffhausen. Dem Nati-Coach verdanke er viel: «Er war es, der mir den Sprung in den Profifussball ermöglicht hat. Dafür bin ich ihm immer noch sehr dankbar.»
Das Aufgebot für Bislimi kam trotz gemeinsamer Vergangenheit etwas überraschend. Der schweizerisch-kosovarische Doppelbürger absolvierte im vergangenen Herbst bereits zwei Länderspiele für das Heimatland seiner Eltern. Auch im Frühling hatte er vom Kosovo ein Aufgebot für die EM-Qualifikation erhalten. Bislimi sagte aber ab. Mit einem Pflichtspieleinsatz wäre die Türe zur Schweizer Nati für immer geschlossen worden.
Im September gegen den Kosovo
«Ich bin in Basel geboren. Für die Schweiz aufzulaufen war schon immer ein Kindheitstraum.» Sein Entscheid, künftig mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust aufzulaufen, sei aber nicht «gegen» den Kosovo, sondern «für» die Schweiz gewesen. Im Herbst könnte es für Bislimi zum Duell mit dem Heimatland seiner Eltern kommen. Der Kosovo ist in der gleichen Quali-Gruppe wie die Schweiz und lädt am 9. September zum Duell.
Noch liegt der Fokus des Nati-Debütanten auf den bevorstehenden Partien gegen Andorra und Rumänien. Am Sonntag bestreitet die Nati in Tenero ein öffentliches Training, am Donnerstag erfolgt die Abreise nach Andorra, wo am Freitag die 3. Partie im Rahmen der EM-Qualifikation ansteht. Am Montag empfängt die Schweiz in Luzern Rumänien, ehe die Nati-Spieler in die verdienten Sommerferien entlassen werden.
Die Schweizer Spiele in der EM-Quali im Überblick
Datum | Gegner | Spielort |
16. Juni | Andorra | Andorra la Vella |
19. Juni | Rumänien | Luzern |
9. September | Kosovo | Pristina |
12. September | Andorra | Sion |
12. Oktober | Israel | Tel Aviv-Jaffa |
15. Oktober | Belarus | St. Gallen |
18. November | Kosovo | Schweiz (tbd) |
21. November | Rumänien | Rumänien (tbd) |