«Footeco was?», werden sich jetzt wohl viele denken. Doch das Nachwuchsprogramm hat viel damit zu tun, dass die Schweizer U21 derzeit mit dem wohl besten Kader der Geschichte an der EM teilnehmen kann. Fabian Rieder, Ardon Jashari, Dan Ndoye, Kastriot Imeri und Co. haben alle die Footeco-Programme des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) durchlaufen.
Diese U21 ist die erste Generation, in der alle Spieler von diesem zusätzlichen Ausbildungsmodell profitieren konnten. Footeco gibt es seit 2012, auf den Stufen U12, U13 und U14 werden die aussichtsreichsten Spieler einer Region schon da in Teams zusammengefasst und individuell gefördert. Im Unterschied zu früheren Regionalauswahlen finden im Footeco allerdings mehr potenzielle Spitzenspieler Unterschlupf.
«Niemanden zu früh aussortieren»
Damit sind mehr Junioren unter Beobachtung, und sie haben mehr Zeit sich ohne Druck zu entfalten. Das Programm zielt nämlich explizit auf die Entwicklung des Potenzials der Spieler ab – Ranglisten gibt es keine – und bildet das Übergangssystem vom Juniorenbreiten- in den Juniorenspitzenfussball.
«Es geht darum, dass wir keinen Spieler mehr verpassen», erklärt Patrick Bruggmann, Direktor Fussballentwicklung beim SFV. «Man kann in der Juniorenzeit in der Selektion breiter bleiben, ihnen Zeit geben sich zu entwickeln und niemanden zu früh aussortieren.»
Bruggmann spricht viel von «Potenzial», Garantien für Mega-Karrieren gibt es in diesem jungen Alter keine. «Wenn ein Spieler das Tor im Moment noch nicht schiesst, aber in zwei Jahren würde er es – dieses Potenzial sehen wir und wollen es nicht verlieren.»
In das Modell fliessen Summen im Millionenbereich, genauer wird der Direktor Fussballentwicklung nicht. Doch an der EM zeigt sich für ihn bereits, wie sich das auszahlt. Die Qualität in der Breite des Schweizer Teams ist erstaunlich. Bruggmann sagt: «Wir hatten in dieser Menge noch nie so gute Spieler wie dieses Jahr. Footeco ist dabei sicher ein Erfolgsfaktor.»