Der letzte Auftritt der Young Boys auf der europäischen Bühne liegt gute zwei Monate zurück. Im Wankdorf hätte den Bernern damals schon ein Punkt gegen Cluj zum Weiterkommen gereicht. In einer turbulenten Schlussphase und dank zwei späten Treffern sicherte sich der Schweizer Meister zum Abschluss der Gruppenphase aber noch einen 2:1-Erfolg.
Lohn für das letztlich souveräne Weiterkommen ist die erstmalige Teilnahme an den Sechzehntelfinals der Europa League seit 2015. «Für den Klub hat das einen hohen Stellenwert. Wir haben lange nicht mehr europäisch überwintert», sagte Trainer Gerardo Seoane.
Gegner im Sechzehntelfinal am Donnerstag im Wankdorf wird nicht wie vor 6 Jahren Everton sein (Gesamtskore 2:7). Doch auch gegen Bayer Leverkusen liegt die Rolle des Aussenseiters bei den Young Boys. Oder wie es Mittelfeldspieler Michel Aebischer sagt: «Sie sind der Favorit, aber ich gebe uns 40 Prozent.»
YB und die wohl «umgekehrte Statistik»
Er verfolge die Bundesliga praktisch jedes Wochenende, sagte Aebischer. Entsprechend glaubt er, die Stärken des Gegners zu kennen. «Sie haben schnelle Umschaltspieler auf den Flügeln und im Zentrum technisch starke Spieler, die Bälle in die Tiefe spielen können», so der 24-Jährige.
Aebischer und Seoane haben aber auch klare Vorstellungen davon, wie sie das Spiel gegen die «Werkself» angehen wollen:
- Aebischer: «Wir müssen die Duelle annehmen. Das mögen sie nicht so, das haben wir analysiert. Wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben einen super Lauf und Selbstvertrauen, das dürfen wir zeigen.»
- Seoane: «Diese Mannschaft wird uns alles abverlangen. Wir haben sonst oft mehr Ballbesitz und viel mehr Abschlüsse aufs Tor. Es ist gut möglich, dass diese Statistik gegen Leverkusen eher umgekehrt sein wird. In der Zeit, in der wir den Ball haben, müssen wir den Gegner vor Probleme stellen.»