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40-jähriger Goalie involviert Ajax und Zweitligist Wisla Krakau gewinnen Elfmeter-Dramen

In der Europa-League- und Conference-League-Quali spitzen sich Elfer-Krimis zu. Rakitics Hajduk Split erlebt ein kurzes Europa-Abenteuer.

Ajax-Spieler feiern auf dem Spielfeld im Stadion.
Legende: Jetzt ist Party angesagt Die Ajax-Spieler um Goalie-Held Remko Pasveer (Mitte) können ihr Glück kaum fassen. IMAGO/Pro Shots

Was sich zwischen dem FC St. Gallen und dem polnischen Vertreter Slask Wroclaw in der 3. Runde der Conference-League-Quali ereignete, war ja schon komplett verrückt. Wer nun aber dachte, die Partie im Westen Polens sei am Donnerstag die einzige verrückte gewesen, wurde eines Besseren belehrt.

Video
Am Donnerstag: St. Gallen nach verrückter Partie weiter
Aus Sport-Clip vom 15.08.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 57 Sekunden.

Irres Elfer-Drama 1

34 Elfmeter, 25 Minuten Nervenkrimi – und das bessere Ende für Ajax Amsterdam: Der niederländische Rekordmeister hat sich in einem historischen Elfmeterschiessen in die Play-offs der Europa League gekämpft. Die Mannschaft von Trainer Francesco Farioli setzte sich in der 3. Qualifikationsrunde gegen Panathinaikos Athen mit 13:12 vom Penaltypunkt durch, die Gesamtzahl von 34 Versuchen ist ein Rekord für einen UEFA-Wettbewerb.

Zum Held des Abends avancierte Ajax-Keeper Remko Pasveer. «5 habe ich mir geschnappt – glaube ich», so der 40-Jährige nach dem Spiel. Er lag damit, wie so oft an diesem historischen Abend, goldrichtig und fasste treffend zusammen: «Es hat lang gedauert.» Neben seinen 5 gehaltenen Elfmetern verwandelte Pasveer auch noch einen selbst.

Nach 90 Minuten hatte es 1:0 für die griechischen Gäste gestanden, das Hinspiel vor einer Woche hatte Amsterdam mit dem gleichen Ergebnis für sich entschieden. In der nächsten Runde trifft Ajax nun auf den polnischen Vertreter Jagiellonia Bialystok.

Irres Elfer-Drama 2

Apropos polnischer Vertreter: In den Play-offs der Conference League steht mit Wisla Krakau zwar der 13-fache Meister Polens, der allerdings seit 2 Jahren nur noch in der 2. Liga herumirrt. Europäisch spielt der einst stolze Traditionsklub, weil er in der letzten Saison den Cup gewann.

Mit einem 2:0 zuhause gegen Spartak Trnava aus der Slowakei retteten sich die Polen nach dem 1:3 im Hinspiel in die Verlängerung. In dieser gingen sie dann sogar erst mit 3:0 in Führung, ehe sie noch einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Und so kam es zu einem ähnlich, aber nicht ganz so verrückten Drama in der Elfmeterentscheidung.

Als 10. und letzter Schütze hätte Trnavas Filip Bainovic beim Stand von 3:3 – 3 Akteure hatten schon nicht reüssiert – alles klar machen können, doch der Serbe traf ebenfalls nicht. So ging das Penaltydrama weiter, bis letztlich Trnavas Sebastian Kosa, dem 28. (!) Schützen, die Nerven versagten. In den Play-offs wartet auf Wisla Krakau nun Cercle Brügge aus Belgien.

Frust bei Rakitic

Mit viel Feierlichkeiten war Ivan Rakitic im Juli von den Fans des 9-fachen kroatischen Meisters Hajduk Split empfangen worden. Erstmals in seiner langen Karriere zog es den in Möhlin geborenen Mittelfeldstrategen nach Kroatien, für das er über 100 Länderspiele bestritten hatte. Verbunden war damit auch die Erwartung, sich für die Gruppenphase der Conference League zu qualifizieren.

Doch diesen Traum müssen Rakitic und sein Team schon nach der 3. Qualifikationsrunde begraben. Ruzomberok bedeutete für das von Gennaro Gattuso trainierte Hajduk Split, das mit Ivan Perisic noch einen namhaften Kroaten im Kader weiss, Endstation. Gegen die Slowaken gelang nicht mal ein Treffer: Das Hinspiel hatte 0:0 geendet, das Rückspiel vor eigenem Anhang 0:1.

SRF zwei, Sportlive, 08.08.2024, 20:25 Uhr ; 

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