«Tut mir leid meine Schweizer Freunde, YB hat keine Chance», stellt André Sitek gleich zu Beginn klar. Die Schweiz habe zwar nach wie vor einen grossen Platz in seinem Herzen, doch Ajax Amsterdam sei aktuell einfach zu gut drauf, um sich vom Schweizer Meister im Achtelfinal der Europa League stoppen zu lassen.
In den Sechzehntelfinals habe Lille gegen die Niederländer keinen Stich gehabt. «Und Lille ist kein kleiner Verein. Es führt die Tabelle in Frankreich 2 Punkte vor PSG an.» Die Franzosen haben gegen Ajax auf ein Defensivkonzept gesetzt. Das sei ein Fehler gewesen, meint Sitek. Für SRF nimmt er den Rekordmeister aus Amsterdam genauer unter die Lupe.
Was sind die Stärken von Ajax?
«Viele Vereine wollen gegen Ajax mauern. Keiner will so blöd sein und Fussball spielen. Doch YB muss genau das machen. Wenn du nur verteidigst, wirst du verlieren», so Sitek. Ajax habe mit Dusan Tadic einen Spieler, der seine Teamkollegen auch in Szene setzen könne, wenn nur wenig Räume vorhanden seien. Überhaupt gerät Sitek ins Schwärmen, wenn er an das Ajax-Kader denkt.
Wie muss YB gegen Ajax spielen?
«Ajax spielt immer nach dem gleichen Prinzip», sagt Sitek, viel Ballbesitz und Kombinationen, «wie Bayern München». YB soll sich aber nicht erdrücken lassen, sondern seinerseits sein Heil in der Offensive suchen, denn: «Die Verteidigung von Ajax ist nicht so stark.»
Setzt Ajax auf die Meisterschaft oder die Europa League?
Sitek glaubt nicht, dass Ajax alles einem Triumph in der Europa League unterordnen würde. Der komfortable Vorsprung in der Liga (6 Punkte auf PSV Eindhoven bei einem Spiel weniger) lässt aber zu, den Europacup entsprechend zu gewichten. Und schliesslich sei man im Cup ja auch noch dabei, «warum nicht alle 3 Wettbewerbe gewinnen?»
Wie gehen die Spiele aus?
Natürlich lässt sich Sitek auch einen Tipp entlocken: «2:0 zuhause für Ajax, auswärts 4:1.» Fussball habe bei ihm aber angesichts der weltweiten Corona-Krise im Augenblick nicht den obersten Stellenwert. «Von mir aus könnt ihr gewinnen, wenn ich nächste Woche in die Kneipe darf», lacht er zum Abschluss.