Stade Rennes mit dem Schweizer Fabian Rieder hat seine Gruppe F in der Europa League auf Platz 2 abgeschlossen und könnte damit im Sechzehntelfinal auf die Young Boys treffen. Dass es soweit gekommen ist und die Franzosen am letzten Spieltag ihre Leaderposition noch abgeben mussten, ist einem Kuriosum geschuldet.
10 der eigentlich geplanten 6 Nachspielminuten sind absolviert, Rennes liegt im Heimspiel gegen Villarreal 2:3 zurück und erhält einen Freistoss zugesprochen. Weil Rieder nur auf der Bank sitzt, tritt Enzo Le Fée an. Der Franzose trifft nur die Latte – von da springt der Ball zum Freistossschützen zurück. Dessen zweiter Versuch wird geblockt.
Eine emotionale Achterbahnfahrt.
Der Ball bleibt aber in Rennes' Offensivzone und Sekunden später markiert Lorenz Assignon den späten Ausgleich. Die Spieler feiern ausgelassen, das Stadion bebt – doch nur für kurz. Der VAR schreitet ein und erklärt das Tor für ungültig. Schiedsrichter Atilla Karaoglan wird umringt und bestürmt.
Im Fernsehbild wird der VAR-Entscheid mit «Offside» erklärt, doch das liegt wohl nur an der beschränkten Anzahl Einblendern der Videoschiedsrichter. Denn der Grund ist ein anderer: Gemäss Regelwerk durfte Le Fée nicht der erste Spieler sein, der den Ball nach der Ausführung des Freistosses berührt.
Kurz darauf wird die Partie (mit einiger Verspätung) abgepfiffen. Rennes-Coach Julien Stephan spricht im Anschluss von einer «emotionalen Achterbahnfahrt». Rennes hat zuvor in der 79. Minute bereits einmal ausgeglichen und nur eine Minute später mit dem 2:3 den nächsten Rückschlag kassiert. Ob des finalen Entscheides war Stephan überrascht: «Ich wusste, dass es diese Regel für Elfmeter gibt, aber nicht für Freistösse.»
Durch den Sieg überholt Villarreal die Franzosen noch und qualifiziert sich direkt für die Achtelfinals der Europa League.