In Sachen Fans und Tradition nimmt der Europa-League-Final am Mittwoch zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers die Dimensionen eines WM-Endspiels an. Die Stadt Sevilla rüstet sich für einen einmaligen Ansturm: Bis zu 50'000 Hessen und 100'000 Schotten werden in Andalusien erwartet.
Es wird wohl erstmals so sein, dass wir auswärts weniger Fans haben als der Gegner.
«Es wird ein Ansturm, den diese Stadt noch nie erlebt hat. Es wird wohl erstmals so sein, dass wir auswärts weniger Fans haben als der Gegner. Das wird gewaltig», sagte Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann. Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán fasst zum Ärger beider Fangruppen nur etwas mehr als 40'000 Zuschauer.
Beide Klubs erhielten lediglich 10'000 Tickets, hätten aber mehr als zehnmal so viel unter ihren Fans loswerden können. Besonders bitter für die beiden Finalisten ist dies, weil es alleine in Sevilla zwei grössere Fussballstadien gibt als das des FC Sevilla.
Wer dabei sein will, muss tief in die Tasche greifen
Der Kampf um Tickets und Hotels hat sich demnach massiv verschärft und verteuert. Wer zu spät dran war, muss in Sevilla schon mal 1600 Euro für zwei Nächte in einer ganz gewöhnlichen Unterbringung zahlen. Der Wucher kannte nach den Halbfinals keine Grenzen mehr.
Welch enorme Kraft das Endspiel am Main auslöst, zeigt auch das Public Viewing, das die Eintracht im eigenen WM-Stadion austrägt. Bis zu 100'000 Karten hätte der Bundesligist verkaufen können. Auf dem Schwarzmarkt wurde mehr als das zehnfache als der übliche Preis von 10 Euro aufgerufen – wohlgemerkt, um die Partie auf einer Grossbildleinwand zu sehen.
Euphorie kennt keine Grenzen
Doch die Euphorie in Frankfurt und Glasgow kann das nicht bremsen. «Wir sind voller Vorfreude, weil es für diesen Wettbewerb ein einzigartiges Treffen der lautstärksten und sangeskräftigsten Fans Europas ist. Das wird ein fast einmaliges und sehr, sehr grosses stimmungsvolles Finale», sagte Hellmann.