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EL-Halbfinal gegen Leverkusen Liebe statt Krieg: Die Roma erinnert sich an 2018

Im Vorjahr rang die Roma Leverkusen im Europa-League-Halbfinal nieder. Nun stehen die Vorzeichen komplett anders.

Fussballtrainer applaudiert mit Einblendung eines jubelnden Fussballspielers in einem Kreis.
Legende: Er peilt das «Wunder von Leverkusen» an Als Roma-Spieler stand Daniele De Rossi am Ursprung einer der grössten Wenden der Klubgeschichte. Gelingt ihm als Trainer Ähnliches? Imago/Shutterstock/LaPresse

Einem Bonmot zufolge ist in der Liebe und im Krieg alles erlaubt. Da traf es sich vorzüglich, dass der Fussball für José Mourinho stets beides war. Als Inter-Coach gelang es ihm im Champions-League-Halbfinal 2010 mit den Schwerarbeitern Javier Zanetti, Thiago Motta und Esteban Cambiasso, Barcelonas Lionel Messi «ins Gefängnis zu stecken» (Mourinhos Worte). Und schliesslich den «Henkelpott» nach Mailand zu holen.

Ähnlich lief es auch vor ziemlich genau einem Jahr: Mit viel Glück und Einsatz setzte sich die AS Roma gegen Leverkusen im Halbfinal-Hinspiel der Europa League 1:0 durch. In Leverkusen kämpften sich Mourinhos «Giallorossi» dann mit Kratzen, Beissen und ausdauernder Zeitverzögerung zum benötigten 0:0.

Sie haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu verlieren.
Autor: Xabi Alonso Leverkusen-Trainer

De Rossi: Vom Vorkämpfer zum Trainer

Das Wiedersehen auf selber Stufe innert Jahresfrist dürfte sich davon diametral unterscheiden. Nicht primär, weil Mourinho Anfang Jahr (zum Bedauern der Fans) entlassen wurde. Sein Nachfolger Daniele de Rossi, als Roma-Mittelfeld-Terrier zur Legende avanciert, eifert einer ähnlichen «Der Zweck heiligt die Mittel»-Philosophie nach. Dem Hinspiel attestierte er eine gute erste Halbzeit: «Da waren wir aggressiv und haben sie zum Treten gezwungen.» Doch nach dem 0:2 im Olimpico ist die Roma in Leverkusen zur Aktivität verdammt.

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Archiv: 2:0 in Rom: Leverkusen nun seit 47 Spielen ungeschlagen
Aus Europa League – Highlights vom 02.05.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 57 Sekunden.

Die Roma habe schon versucht, «sich ein paar Fouls zu erschleichen», erzählte Leverkusen-Sportchef Simon Rolfes anschliessend. Hitzig dürfte es auch in der BayArena werden, vermutet Hinspiel-Torschütze Robert Andrich: «Wir haben die Provokation gut in Energie umgemünzt. Aber ich denke, es wird wieder heiss hergehen.» Bayer-Trainer Xabi Alonso warnt: «Sie haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu verlieren.»

Die Roma kann Comeback

Leverkusen ist auf dem Weg zum Ziel Triple – gar eine perfekte Saison ist nach wie vor möglich – also gewarnt. Zumal die Roma Comeback kann: 2018 warf man Barcelona nach einem 1:4 im Hinspiel noch aus den CL-Viertelfinals. Edin Dzeko und Co. überrumpelten Messi und Co. mit begeisterndem Offensivdrang nach allen Regeln der Kunst.

Heute wie damals gilt: Alleine mit Kampf ist das nicht zu schaffen. Die Offensive um Romelu Lukaku ist gefordert. Das weiss auch De Rossi. Damals gegen Barcelona traf er übrigens im Hinspiel ins eigene Tor – im Rückspiel dann ins richtige. Es ist nun an ihm, sein Team ideal aufzustellen, um es doch noch ins Endspiel am 22. Mai in Dublin gegen Atalanta Bergamo oder Olympique Marseille zu schaffen: im Vergleich zum Hinspiel mit mehr Liebe und weniger Krieg.

SRF zwei, Europa League – Highlights ;

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