- Villarreal holt sich in einem dramatischen Endspiel gegen Manchester United die Europa-League-Trophäe.
- Die Spanier setzen sich in Danzig (Polen) nach einem irren Penaltyschiessen durch. Nach 90 und 120 Minuten hatte es 1:1 geheissen.
- Im ultimativen Elfmeter-Thriller vor 9500 Zuschauern treffen 21 Schützen, ehe United-Goalie David de Gea verschiesst.
Der Showdown der Europa-League-Kampagne 2020/21 ging über die volle Distanz und war an Spannung kaum zu überbieten. Dass beide Teams über zig Spieler mit Nerven aus Stahl verfügen, zeigte sich in der irren Elfmeter-Lotterie. Erst der 22. Versuch brachte in Danzig vor 9500 Fans kurz vor Mitternacht eine Entscheidung herbei.
De Gea – die tragische Figur
Manchester-United-Goalie David de Gea sah seinen Schuss in die rechte untere Ecke von Villarreal-Keeper Geronimo Rulli pariert. Sekunden zuvor war es zum umgekehrten Duell gekommen – Rulli versenkte dabei eiskalt.
Krönung ohne Niederlage
Für Villarreal ist es der mit Abstand grösste Erfolg der Klubgeschichte. Noch nie stand das «Gelbe U-Boot» in einem Endspiel. Nun kam es gleich bei der Premiere zum Triumph – und das ohne Niederlage im gesamten Wettbewerb. Trainer Unai Emery entpuppte sich derweil einmal mehr als Europa-League-Experte: Es ist sein 4. Titelgewinn – Rekord.
Villarreal zur Halbzeit stehend k.o.
Der spanische Coup hatte sich nach der regulären Spielzeit nicht abgezeichnet. Im Gegenteil: Nach 45 Minuten Spielzeit waren die Männer in Gelb auf dem Zahnfleisch gegangen. Die Partie entwickelte sich länger je mehr zu Einbahnfussball. Manchester United konnte einen gefährlichen Angriff nach dem anderen lancieren, in der 55. Minute war der Bann dann gebrochen:
- Nach einem zu kurz geklärten Eckball von Uniteds Luke Shaw zieht Marcus Rashford aus dem Hinterhalt ab. Der Ball fällt Edinson Cavani vor die Füsse, der mit der Pike aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich einschiebt.
Es war der Startschuss einer langen Phase, in der die Equipe von Ole Gunnar Solskjaer das Geschehen nach Belieben dominierte und mehrmals hätte das womöglich entscheidende 2:1 erzielen können, vielleicht sogar müssen. Wie Rashford, der in der 70. Minute aus 7 Metern vergab.
United zu Beginn feldüberlegen, aber ohne Biss
In der ersten Halbzeit war der Gameplan von Unai Emery perfekt aufgegangen: Villarreal verteidigte kompakt und konzentriert, während Manchester United Zielstrebigkeit und Kreativität vermissen liess.
Als Krönung einer taktisch brillanten Hälfte Villarreals traf Gerard Moreno (29.) nach einer Standardsituation zur Führung. Danach begann die Souveränität der Ostspanier zu bröckeln. Doch die Ineffizienz der Engländer sowie der eigene Durchhaltewille ermöglichte den Eintrag in die europäischen Geschichtsbücher.