Kurz vor dem 4:0 im EL-Quali-Hinspiel gegen Luzern hat Olympiakos den israelischen Nationalspieler Bibras Natcho ablösefrei von ZSKA Moskau übernommen. Im Kader der Griechen befinden sich mit Ehsan Hajsafi und Karim Ansarifard auch zwei iranische Internationale.
Dass Nationalspieler aus den zwei verfeindeten Staaten Israel und Iran im selben Klubteam spielen, kommt äusserst selten vor. Seit dieser Saison ist dies auch beim Premier-League-Team Brighton der Fall.
Für iranische Sportler ist der Kontakt mit Israelis tabu. Wer dagegen verstösst, wird in der Regel vom iranischen Regime hart bestraft.
Teherans langer Arm
Die Nationalspieler Massoud Schojaei und Hajsafi wurden 2017 vorübergehend suspendiert, weil sie mit Panionios Athen gegen Maccabi Tel Aviv spielten. An der U23-WM der Ringer 2017 musste ein iranischer Sportler auf Anweisung seiner Trainer einen Kampf verlieren, um einem Duell mit einem Israeli aus dem Weg zu gehen.
Wie Teheran im Falle von Olympiakos vorgehen wird, ist ungewiss. Zumindest am Donnerstag im Europa-League-Rückspiel gegen Luzern dürfte eine Reaktion ausbleiben: Der Israeli Natcho wurde im Gegensatz zu den beiden Iranern von Olympiakos-Trainer Pedro Martins nicht für die Reise in die Zentralschweiz nominiert.
Sendebezug: SRF info, 9.8.2018, 19:50 Uhr