Jürgen Klopp befindet sich nach seinem im Januar angekündigten Rücktritt als Trainer des FC Liverpool zum Ende der Saison in der Schlussphase seines Engagements an der Anfield Road. Der grosse Traum des 56-jährigen Deutschen ist, sich nach dem Gewinn des League Cups im Februar noch mit zwei weiteren Titeln aus Liverpool zu verabschieden.
In der Premier League befinden sich die «Reds» mitten im Titelrennen, liegen punktgleich mit Leader Arsenal auf dem 2. Platz. Die Trophäe in der Europa League ist allerdings am Donnerstagabend in weite Ferne gerückt. Gleich mit 0:3 mussten sich die Engländer im Hinspiel zuhause Atalanta Bergamo geschlagen geben.
Dafür müssen wir deutlich besser spielen. Dafür gibt es bisher keine Anzeichen.
Nach dem bisherigen Tiefpunkt seiner Abschiedstournee war Klopp komplett bedient: «Es fühlt sich im Moment sehr unterdurchschnittlich an», haderte der Teammanager bei RTL nach der Klatsche gegen die Italiener. «Das muss sich schlecht anfühlen, weil es schlecht war. Das können wir uns nicht schönreden, das geht nicht ohne Alkohol. Das sollten wir erst gar nicht versuchen.»
Es gelte nun, in der Liga am Sonntag gegen Crystal Palace und erst recht im Rückspiel in Bergamo am nächsten Donnerstag «eine Reaktion» zu zeigen. «Im Moment sind die natürlich durch, aber wir werden dahinfahren, um das Spiel zu gewinnen. Wenn du das Spiel gewinnst, musst du richtig gewinnen», führte Klopp aus. «Dafür müssen wir deutlich besser spielen. Dafür gibt es bisher keine Anzeichen.»
Kompliment an den Gegner
Sein Team habe sich bei der Heimniederlage «zu oft selbst im Weg gestanden», führte der 57-Jährige aus: «Wir sind nicht geflogen, es war ein zähes Spiel von uns. Atalanta war ‹Yippy Ya Yeah, so wollen wir es haben› . Dann schiessen die auch noch ihre Tore, sie haben es einfach sehr gut gemacht. Wir haben es ihnen hingelegt, aber sie haben es sehr gut gemacht.» Sein Team habe «zu früh die Nerven fussballerisch verloren».
Es war für Liverpool nicht die erste Heimniederlage gegen Bergamo. In der Saison 2020/21 unterlag das Klopp-Team in der Gruppenphase der Champions League vor eigenem Anhang 0:2. Zuvor hatten die «Reds» aber auch bewiesen, dass sie bei Atalanta hoch gewinnen können. Das «Hinspiel» in der Gruppe D entschieden sie auswärts mit 5:0 für sich.