- England steht nach dem 3:1-Erfolg gegen Co-Gastgeber Australien zum ersten Mal in der Geschichte im Final einer Frauen-WM.
- Sam Kerrs sehenswertes 1:1 bleibt in Sydney letztlich nur eine Randnotiz. Lauren Hemp und Alessia Russo sorgen für die Entscheidung zugunsten der «Lionesses».
- Im Endspiel bekommt es England am Sonntag mit Spanien zu tun.
Der Final wird zur rein europäischen Angelegenheit: England erhält am Sonntag gegen Spanien die Chance, sich nach dem EM- auch den WM-Titel zu sichern. Im Halbfinal gegen Australien gewann das Team von Sarina Wiegman dank der grösseren Abgebrühtheit – und stürzte den erneut unerschrocken auftretenden Co-Gastgeber ins Elend.
Alessia Russo machte mit dem Treffer zum 3:1 in der 86. Minute den Deckel drauf. Die Partie hätte aber durchaus eine andere Wendung nehmen können. Durch Courtnee Vine und Sam Kerr hatte Australien kurz zuvor zwei grosse Chancen auf den 2:2-Ausgleich vergeben. Kerr, die aus kurzer Distanz danebenzielte, hätte sich bei ihrem ersten Startelf-Einsatz an dieser Endrunde zur grossen Figur machen können.
Kerr sorgt für Jubelstürme – doch die Freude währt nur kurz
Chelseas Superstar hatte nach etwas mehr als einer Stunde das 1:1 auf unnachahmliche Weise erzielt. Nach einem Ballgewinn übernahm sie das Leder auf Höhe der Mittellinie und schloss ihren Sololauf mit einem traumhaften Distanzschuss erfolgreich ab. Der Geräuschpegel im Stadion von Sydney erreichte einen absoluten Höhepunkt.
Doch die Euphorie wurde nur 8 Minuten danach wieder gebremst. Lauren Hemp setzte nach einem langen Ball in die Spitze Gegenspielerin Ellie Carpenter unter Druck. Diese liess sich prompt zu einem «Stockfehler» verleiten und ermöglichte der Engländerin damit das 2:1.
Toones Hammer ebnet England den Weg
Australien, das im Viertelfinal gegen Frankreich viel Energie gelassen hatte, büsste auch für eine eher zurückhaltende erste Halbzeit, in der England tonangebend gewesen war.
10 Minuten vor der Pause brachten die Bemühungen der Europameisterinnen erstmals Erfolg. Nach einem Einwurf ging es schnell: Hemp und Russo spielten sich gekonnt durch, Russo fand im Rücken der australischen Abwehr Ella Toone. Diese fackelte nicht lange und drosch den Ball mit voller Wucht in die entfernte obere Torecke.
Letzte zwei WM-Partien am Wochenende
Während den «Matildas» am Samstag als schwacher Trostpreis nur das Spiel um Platz 3 gegen Schweden bleibt (ab 10:00 Uhr live bei SRF), trifft England am Sonntag (12:00 Uhr) erneut in Sydney auf Spanien. Für beide Teams wäre es der erste WM-Titel bei den Frauen in der Geschichte.