Die Euphorie in Australien rund um die «Matildas» an der Frauen-WM war riesig, der WM-Final für das Team so nah wie noch nie. Kurz vor dem Ziel wurden die Australierinnen noch gestoppt. Im Halbfinal gegen England zeigten sie zwar eine kämpferisch starke Leistung, mussten sich aber mit 1:2 geschlagen geben. Was bleibt, ist zumindest die Hoffnung auf den 3. Rang an den Heim-Titelkämpfen.
Dafür müssen sie am Samstag mit Schweden das Team schlagen, welches in den Spielen um Rang 3 gemeinsam mit den USA am meisten Erfahrung vorweisen kann. 1991, 2011 und 2019 landeten die Skandinavierinnen nach dem Halbfinal-Out im «kleinen Final» – und verliessen den Platz jedes Mal als Siegerinnen.
Unklare Favoritenrolle
Wollen die Schwedinnen diese Serie weiterführen, müssen sie in Brisbane wohl nicht nur gegen die 11 Gegnerinnen, sondern auch gegen das Publikum bestehen. Die Sympathien werden klar verteilt sein, die Fans hoffen, die «Matildas» zu einem erfolgreichen Abschluss der WM zu führen.
Bisher 10 Mal spielten die beiden Teams gegeneinander. Erst einmal konnten dabei die Australierinnen gewinnen. Dies allerdings im letzten Aufeinandertreffen. Gleich mit 4:0 besiegten die WM-Gastgeberinnen Schweden im November letzten Jahres. Sam Kerr, Mary Fowler und zweimal Caitlin Foord waren die Torschützinnen – alle haben auch bereits an der WM getroffen.
Ilestedt und der «Goldene Schuh»
Um den Titel der Torschützenkönigin werden sie aber nicht mitreden können. Die schwedische Verteidigerin Amanda Ilestedt könnte dies hingegen tun. Sie liegt mit 4 Treffern aktuell an 2. Stelle des Klassements, wobei die vor ihr liegende Hinata Miyazawa (5 Tore) mit Japan bereits ausgeschieden ist.
Ilestedt bräuchte also 2 Treffer, um das Kunststück zu vollbringen, als erste Verteidigerin an einer WM den «Goldenen Schuh» zu gewinnen. Ihre Stärke nach Standards sollte aber mittlerweile allen bekannt sein. Eine Sonderbewachung der 30-Jährigen ist damit nicht auszuschliessen.
Auf jeden Fall werden die Australierinnen noch einmal alles reinwerfen, um die Heim-WM positiv abschliessen zu können. So oder so ist es aber für die «Matildas» das sportlich erfolgreichste Turnier der Geschichte – das zudem noch einen grossen Fussball-Boom ausgelöst hat.