Damit hatte Gianni Infantino wohl nicht gerechnet: Dem Fifa-Präsidenten wurde der Wunsch nach einer Polizeieskorte während seines Besuchs der Frauen-WM von der neuseeländischen Polizei kurzerhand verwehrt. Einen entsprechenden Antrag reichte der Fussball-Weltverband ein, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag erklärte. Doch in Neuseeland ist polizeilicher Begleitschutz standardmässig nur für Staatsoberhäupter oder ausländische Würdenträger vorgesehen.
Infantino erntete zuletzt Kritik für seine mangelnde Präsenz bei den Spielen der Frauen-WM im Vergleich zur letztjährigen Männer-WM in Katar – und für seine Vielfliegerei in Ozeanien: Der 53-jährige Walliser spulte während der Frauen-WM über 40'000 Flugkilometer ab, um den Verbänden von Fidschi, Samoa oder Tahiti seine Aufwartung zu machen.
Neuseeland zu spät und trotzdem siegreich
Aber nicht nur der Fifa-Boss, sondern auch die Fussballerinnen der Frauen-WM mussten ohne Polizeieskorten auskommen. So gab Neuseelands Captain Ali Riley bekannt, dass sie und ihr Team beim Eröffnungsspiel gegen Norwegen wegen Staus zu spät das Stadion erreichten: «Ich weiss nicht, ob jemand ausserhalb des Teams das weiss, aber wir kamen wegen des Verkehrs sehr spät zum Spiel. Es gab wohl keine Polizeieskorten.»
Auf dem Weg zum Eden Park in Auckland keimte im Car kurzzeitig Hoffnung auf, denn plötzlich waren Sirenen zu hören. Allerdings handelte es sich dabei nicht um die erhoffte polizeiliche Unterstützung, sondern um einen Streifenwagen, der zu einem anderen Einsatz vorbeifuhr. Immerhin: Trotz dem aufgrund der Verspätung nur 13-minütigen Aufwärmen gewann Neuseeland zum Auftakt überraschend gegen Norwegen.