18 Spielerinnen an der Frauen-WM, und somit die zweitmeisten hinter Chelsea (19), stellt der FC Barcelona. Die Hälfte davon steht in Spaniens Kader, eine ist Leaderin bei der Schweizer Nati: Ana-Maria Crnogorcevic. Im Achtelfinal kommt es nun zum Aufeinandertreffen zwischen der 150-fachen Nationalspielerin und ihren Kolleginnen beim spanischen Meister.
Da seien natürlich auch einige sehr gute Freundinnen dabei, erzählt Crnogorcevic, betont aber: «Auf dem Platz muss die Freundschaft dann 90 oder 120 Minuten ruhen. Danach sind wir wieder Freundinnen.» Seit der WM-Vorbereitung sei man im Kontakt, tausche mitunter auch Sticheleien aus. Schon als das WM-Tableau feststand, habe man bemerkt: «Hey, wir könnten im Achtelfinal aufeinandertreffen!»
Missmut über Abreise am Freitag
Los geht die Schweizer «Mission Achtelfinal» am Freitag früh. Das wiederum findet Crnogorcevic alles andere als ideal: «Es wäre besser gewesen, hätten wir am Donnerstagabend fliegen können. Dann am Freitag in Ruhe alles auspacken und ins Abschlusstraining.» Laut Fifa sei dies unmöglich gewesen. Die Spielerin, die an der Medienkonferenz Rede und Antwort steht, müsse direkt vom Flughafen ins Stadion.
Damit wird auch die Basis in Dunedin abgebrochen, weiter geht es nach Auckland. Vom Süden der Südinsel in den Norden der Nordinsel Neuseelands. Neue Stadt, neues Stadion, ganz nach dem Gusto Crnogorcevics. Dort peilt man gegen Spanien die Überraschung an. «Natürlich sind wir zuversichtlich, sonst müssen wir gar nicht erst antreten», gibt sich die Rekordtorschützin optimistisch, wenngleich man sicher Aussenseiter sei.
«Auch Spanien hat Schwächen»
Der Detailplan ist noch in Arbeit, doch die 32-Jährige nennt bereits Ansätze: «Wir haben gesehen, wie man Spanien schlagen kann. Auch sie haben Schwächen. Japan hat das taktisch fantastisch gemacht, die Konter super gefahren. Zudem waren sie äusserst zielstrebig.»
Einerseits sei das Umschaltspiel zentral, andererseits aber auch, den Ball «vorne festmachen zu können». So wolle man mit 5 bis 6 Akteurinnen gegen die hochstehenden Spanierinnen in den Angriffsmodus schalten.
Crnogorcevic wird besonders motiviert sein, dass dieser Plan aufgeht. Und sie diejenige ist, die nach dem Abpfiff Grund für Sticheleien gegen ihre Barcelona-Freundinnen hat.