Die Protagonistinnen waren sich nach dem 0:0 und der damit verbundenen Achtelfinal-Qualifikation an der WM einig: Freude über das Weiterkommen? Unbedingt. Zufrieden mit dem Gezeigten? Nicht nur.
Wie schon in den ersten beiden Gruppenspielen stand die Nati defensiv solid, liess wenig zu. «Wir haben zum 3. Mal zu null gespielt, das ist auch nicht so schlecht», resümierte Ana-Maria Crnogorcevic. Es sei ein «zähes Match, ein harter Fight», gewesen, so die Jubilarin weiter. Die 32-jährige Bernerin bestritt ihr 150. Spiel im Nati-Trikot. «Das klingt vor allem nach alt», fasste Crnogorcevic ihre Emotionen lachend zusammen.
Ein Lachen hatte auch Nati-Trainerin Inka Grings nach dem Schlusspfiff im Gesicht. Die Deutsche strich unmittelbar nach dem Spiel die Leidenschaft und Disziplin ihres Teams heraus. «Diese Moral, diese Einstellung bereit zu sein und noch mehr zu geben, das macht mich stolz», so die Trainerin. Das Spiel habe sie einiges an Nerven gekostet, doch «das ist Fussball, darum liebt man ihn».
Maritz fordert Steigerung in der Offensive
Während Grings den «Etappensieg» erst einmal in vollen Zügen geniessen möchte, ging der Blick von Verteidigerin Noelle Martiz bereits wieder voraus. Sie, die zweimal in Folge auf der ungewohnten Innenverteidiger-Position spielen musste, sprach von einem «dreckigen Punkt». Defensiv sei das Gezeigte in Ordnung gewesen, im Spiel nach vorne habe man aber noch Aufholbedarf. «Wir müssen es cleverer und ruhiger spielen», forderte die Arsenal-Legionärin.
Unterstützung erhielt sie mit ihrer Analyse auch von Crnogorcevic: «Nach vorne haben wir es nicht gut ausgespielt. Das müssen wir klar anschauen. Wir müssen viel abgeklärter sein und die richtigen Entscheidungen treffen.» Es gelte, den letzten Pass genauer zu spielen und den Torerfolg konsequenter zu suchen.
Die nächste Möglichkeit, es besser zu machen, bietet sich den Schweizerinnen am kommenden Samstag. Dann trifft das Grings-Team im ersten K.o.-Spiel auf Spanien oder Japan. Wer nun denkt, Crnogorcevic – die in Barcelona spielt – würde es gerne mit ihren Teamkolleginnen aufnehmen, der irrt. Nach dem Wunschgegner gefragt, kommt wie aus der Pistole geschossen: «Japan!»