- England gewinnt den letzten WM-Viertelfinal in Sydney gegen Kolumbien mit 2:1.
- Die Aussenseiterinnen aus Kolumbien helfen bei beiden englischen Toren nach.
- Im Halbfinal wartet Co-Gastgeber Australien. Die «Matildas» setzten sich gegen Frankreich im Elfmeterschiessen durch.
Sinnbildlich für den Auftritt Englands entstand auch das Tor zum 2:1 nicht ohne Mithilfe der Gegnerinnen. Kolumbiens Innenverteidigerin Daniela Arias liess einen Steilpass von Georgia Stanway etwas behäbig passieren, die dahinter lauernde Alessia Russo bedankte sich und versenkte eiskalt.
Der Favorit lag endlich in Führung in diesem letzten WM-Viertelfinal in Australien. Doch befreiend wirkte der Treffer nicht, im Gegenteil: Die Engländerinnen bewerkstelligten bis zum Schlusspfiff keinen einzigen Torschuss mehr.
Ganz anders der Aussenseiter aus Kolumbien: Die Südamerikanerinnen belagerten phasenweise das gegnerische Tor, blieben aber immer wieder an einem englischen Bein oder der eigenen Unfähigkeit hängen. Der beste Abschluss aus der Distanz von Lorena Durango flog knapp über die Latte. Am Ende zitterte sich England, das erneut nicht vollends zu überzeugen wusste, zum 2:1-Sieg und in den Halbfinal.
Guzman teilt aus
Die «Lionesses» wollten über weite Strecken der 1. Halbzeit nicht so richtig ins Spiel finden. Bedingt war dies auch durch die harte Gangart der «Cafeteras», in Perfektion praktiziert von Ana Guzman: Die eingewechselte Abwehrspielerin mähte diverse Gegnerinnen regelrecht um, immer hart an der Grenze zur Legalität.
Eine knappe Halbzeit lang blieben Grosschancen Mangelware, ehe es plötzlich drunter und drüber ging:
- 44. Minute: Leicy Santos setzt am Strafraumeck zum frechen Heber an. Dieser fliegt in hohem Bogen über England-Keeperin Mary Earps hinweg ins Netz zum 1:0.
- 45. (+7) Minute: Nach einem Durcheinander im Strafraum bekommt Kolumbiens Goalie Catalina Perez den Ball zu fassen, lässt ihn aber wieder los. Lauren Hemp versenkt das freiliegende Spielgerät zum Ausgleich.
Einen ersten Aufreger im gegnerischen Strafraum hatten die Engländerinnen bereits nach nur 6 Minuten provoziert. Gleich zweimal musste Verteidigerin Carolina Arias in höchster Not klären, beim 2. Versuch wurde sie hart am Kopf getroffen und musste wenig später ausgewechselt werden. Ein mögliches englisches Tor hätte aufgrund einer Abseitsposition nicht gezählt.
So geht es weiter
Im Halbfinal wartet am Mittwoch (ab 12:00 Uhr live auf SRF zwei) Co-Gastgeber Australien auf die Engländerinnen. Die «Matildas» rangen Frankreich im Elfmeterschiessen nieder und zogen so ausgerechnet an der Heim-WM erstmals in die Runde der letzten 4 ein. Kolumbien muss derweil die Koffer packen, darf aber stolz sein auf den 1. Einzug in einen WM-Viertelfinal.