Norwegens Nationalteam wurde im WM-Camp in Neuseeland zuletzt von einem winterlichen Hagelsturm heimgesucht. Die Szene vom Donnerstag könnte als Spiegelbild dessen herhalten, was die Norwegerinnen derzeit bei der Endrunde erleben.
Die Weltmeisterinnen von 1995 waren mit ambitionierten Zielen nach «Down Under» gereist, sie galten auch aufgrund der Rückkehr der sechsmaligen Champions-League-Siegerin Ada Hegerberg endlich wieder als Anwärterinnen auf den Titel. Doch nach dem missglückten Start (0:1 gegen Neuseeland, 0:0 gegen die Schweiz) häuften sich die Misstöne.
Hegerbergs kurzfristiges Out vor dem Schweiz-Spiel und der Trubel um Barcelonas Star-Stürmerin Caroline Graham Hansen, die sich über zu wenig Spielzeit beklagte und dann zurückkrebste, brachten Unruhe ins Team.
Goalie Mikalsen warnt vor schnellen Japanerinnen
Im Achtelfinal am Samstag in Neuseelands Hauptstadt Wellington (ab 09:25 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App) steht Norwegen mit Japan die nächste Hürde bevor. Die Weltmeisterinnen von 2011 pflügten mit drei Siegen und 11:0 Toren durch die Vorrunde und liessen zuletzt den Schweizer Achtelfinal-Gegner Spanien um Weltfussballerin Alexia Putellas beim 4:0 alt aussehen. Dabei strotzen die Asiatinnen nur so vor Selbstvertrauen, glänzen durch gnadenlose Effizienz.
«Sie sind bislang grossartig aufgetreten, vor allem in Bezug auf Schnelligkeit und Technik», sagte Norwegens Torhüterin Aurora Mikalsen am Freitag. «Es wird eine grosse Herausforderung für uns.»
Graham Hansen im Turnier angekommen
Immerhin, zuletzt taten die Norwegerinnen etwas für das Selbstvertrauen. Beim 6:0 gegen WM-Neuling Philippinen platzte endlich der Knoten, auch Graham Hansen traf sehenswert.
Die Störgeräusche sind mittlerweile verstummt. Trainerin und Rekordnationalspielerin Hege Riise sagte zusammenfassend: «Mit sportlichem Erfolg klären sich auch die Nebenthemen.» Das Team muss im Achtelfinal erneut als geschlossene Einheit auftreten. Ansonsten könnte es im stürmischen Wellington schnell wieder ungemütlich werden.