- Ein Kuss von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales auf den Mund von Jennifer Hermoso bei der Siegerinnenehrung nach dem WM-Final sorgt für Aufsehen.
- Hermoso selbst relativiert die Geste gegenüber den Medien und spricht von einer «völlig spontanen gegenseitigen Geste aufgrund der grossen Freude über den Gewinn einer WM».
- Am Montagnachmittag publiziert der spanische Verband ein Video, in dem sich Rubiales für sein Verhalten während der Zeremonie entschuldigt.
Luis Rubiales herzte und umarmte die frischgebackene Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Zeremonie nach dem 1:0-Sieg Spaniens gegen England in Sydney am Sonntag. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie der spanische Verbandschef Hermoso bei dieser Gelegenheit nach einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange auch auf den Mund küsst.
In einem Insta-Live auf dem Rasen während der Feierlichkeiten sagte Hermoso in scherzhaftem Ton und lachend: «Hat mir nicht gefallen.» In den sozialen Medien äusserten viele Nutzerinnen und Nutzer deutliche Kritik am Verhalten von Rubiales.
Später relativierte die 33-jährige Rekordtorschützin Spaniens die Aktion ihres Verbandspräsidenten in einem Interview mit dem Radiosender Cadena COPE: «Es war eine völlig spontane gegenseitige Geste aufgrund der grossen Freude über den Gewinn einer WM.»
Hermoso stellte zudem klar, dass sie kein Problem mit Rubiales hat:
Der Präsident und ich haben ein grossartiges Verhältnis, sein Verhalten uns allen gegenüber war ausgezeichnet und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit ... Wir können nicht mehr über eine Geste der Freundschaft und der Dankbarkeit nachdenken, wir haben eine Weltmeisterschaft gewonnen und wir werden nicht von dem abweichen, was wichtig ist.
Auch Rubiales äusserte sich öffentlich zum entsprechenden Thema. «Wir sollten nicht auf die Idioten hören, die nicht wissen, wie man das Positive sieht. Es war eine Sache ohne Bosheit, eine Geste zwischen zwei Freunden, die etwas Grosses feiern», so der Präsident der RFEF gegenüber COPE.
Da die Kritik immer lauter wurde und auch der spanische Sport- und Kulturminister Miquel Iceta Erklärungen vonseiten des Verbandspräsidenten forderte, publizierte die RFEF am Montagnachmittag ein Video, in dem sich Rubiales für den Kuss an Hermoso entschuldigt.
«Ich muss zugeben, dass ich mich wohl geirrt habe. Intern haben wir es als natürlich angesehen, doch draussen gab es einen Aufruhr. Ich entschuldige mich bei den Leuten, die sich durch meine Aktion verletzt fühlten», so die Worte des 45-jährigen Funktionärs.