Die beiden Gruppenspiele gegen Costa Rica (3:0) und Sambia (5:0) sowie der Achtelfinal gegen die Schweiz (5:1) waren für die Spanierinnen ein Spaziergang. Beim einzigen Mal, als ihnen mit Japan im letzten Vorrundenspiel ein ebenbürtiger Gegner gegenüberstand, fiel die «Selección femenina» auseinander (0:4).
Es sei erwähnt, dass Spanien vor dem Duell mit den Asiatinnen bereits für die K.o.-Phase qualifiziert war. Und doch stellt sich die Frage: Wie stark sind die Spanierinnen tatsächlich? Gut möglich, dass der Viertelfinal gegen die Niederlande eine Antwort darauf liefert.
Anders als Spanien hat die Niederlande den Beweis bereits erbracht, dass man auch gegen Top-Teams bestehen kann. In der Gruppenphase erkämpften sich die «Leeuwinnen» gegen den mittlerweile ausgeschiedenen Titelverteidiger USA ein 1:1.
Die restlichen Gruppenspiele gegen Portugal (1:0) und Vietnam (7:0) sowie den Achtelfinal gegen Südafrika (2:0) gewannen die Niederländerinnen souverän und hielten dabei ihren Kasten jeweils sauber.
Vorteil Niederlande wegen Defensive?
Schafft es «Oranje», auch die Spanierinnen am Torerfolg zu hindern, ist die Tür zum WM-Halbfinal sehr weit offen, zumal die niederländische Offensive bisher ausgezeichnet funktionierte und in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielt werden konnte.
Der Schlüssel zum Erfolg dürfte indes in der Defensive liegen, denn kein Team verzeichnete an dieser WM mehr Abschlüsse als Spanien. In Sachen Toren liegen die Ibererinnen mit 13 an der Zahl in dieser Statistik hinter Japan (14) auf Platz 2, genauso wie im Herausspielen von Grosschancen (ESP 19, JPN 20, NED 10).
Ballbesitz hier, rasches Umschalten da
Während die Spanierinnen im Angriff bisher äusserst variantenreich und – anders als ihre männlichen Pendants in der jüngeren Vergangenheit – effektiv aufgetreten sind, deckte speziell Japan einige Schwächen in der Abwehr auf.
Schaltet man gegen Spanien nach Ballgewinn rasch um, ist das Team des umstrittenen Trainers Jorge Vilda verwundbar. Genau das war auch der Plan der Schweiz vor dem Achtelfinal gewesen. Nur kam die Nati gar nie zu diesen Umschalt-Momenten.
Macht es die Niederlande besser?