«Der Traum eines ganzen Landes ist wahr geworden», schrie die Kommentatorin des staatlichen spanischen TV-Senders RTVE mit dem Schlusspfiff im WM-Final schon fast heiser ins Mikrofon. «Wir sind am Weinen, wir sind am Weinen», wurde nach Spaniens Triumph über England aus anderen Kommentatoren-Kabinen gerufen.
Das ist das beste Gefühl, das ich je im Fussball hatte, in meinem Leben.
Die riesige Euphorie bei den spanischen Journalistinnen und Journalisten wurde nur noch durch die Akteurinnen selber übertroffen. Jennifer Hermoso erschien sehr emotional zum Interview und konnte die Tränen kaum zurückhalten. «Wir versuchen seit Tagen, uns das vorzustellen. Wir realisieren nicht, dass wir Weltmeisterinnen sind», so die 33-jährige Team-Veteranin.
«Das ist das beste Gefühl, das ich je im Fussball hatte, in meinem Leben. Das ist grossartig.» Die Mexiko-Legionärin widmete den ersten WM-Titel der spanischen Fussballerinnen «unseren Familien und dem spanischen Volk. Wir haben so gespielt, wie wir es wollten», sagte die Madrilenin stolz.
Vilda: Spanien hat Leidensfähigkeit gezeigt
Jorge Vilda, der sich trotz einer viel diskutierten Revolte von 15 Spielerinnen im vergangenen Herbst auf dem Trainerstuhl halten konnte, konnte das Glück kaum fassen. «Es ist schwer zu realisieren. Wir haben gezeigt, dass wir spielen können, dass wir leiden können, wir haben an uns geglaubt und wir sind Weltmeister.» Er sei «unglaublich stolz» auf dieses Team und kündigte lange Feierlichkeiten an.
Wir haben ein gebrochenes Herz.
Aitana Bonmati, Gewinnerin des Goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers, fehlten die Worte. «Ich bin so stolz, wir hatten ein tolles Turnier.» Die Spanierinnen hätten «viele Jahre auf diesen Moment hingearbeitet».
Wiegman: Glückwünsche an Spanien und Stolz
Bei England war die Gemütslage selbstredend diametral anders. Captain Millie Bright sagte: «Wir haben ein gebrochenes Herz. Wir haben alles gegeben, aber leider waren wir heute nicht gut genug.» Gleichzeitig verpasste sie es nicht, den Spanierinnen zu gratulieren. «Sie sind ein fantastisches Team. Gratulation.»
Auch Englands Coach Sarina Wiegman anerkannte die Leistung der Gegnerinnen. «Insgesamt denke ich, dass Spanien heute ein bisschen besser war als wir. Glückwunsch.» Natürlich sei man nun enttäuscht. Trotzdem könne ihre Equipe stolz auf sich sein, «auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlt».