Dass Salma Paralluelo dieser Tage an der WM in Australien und Neuseeland für Furore sorgt, ist alles andere als selbstverständlich. Denn es ist noch gar nicht so lange her, da war noch nicht klar, ob sich die Spanierin mit Wurzeln aus Äquatorialguinea für den Fussball oder die Leichtathletik entscheiden würde.
Vor 4 Jahren nahm Paralluelo als 15-Jährige noch an der Hallen-EM im Rennen über 400 m teil. Den definitiven Entscheid für den Fussball und gegen die Leichtathletik fällte sie erst nach ihrer Vertragsunterzeichnung bei Barcelona im Sommer 2022.
Erfolgreich, erfolgreicher, Paralluelo
Ein gutes Jahr später lässt sich getrost sagen: Paralluelos Entscheid hat sich bezahlt gemacht. Im August 2022 feierte sie mit dem U20-Nationalteam den WM-Titel in Costa Rica. Beim 3:1-Erfolg im Final gegen Japan traf Paralluelo doppelt.
Auch auf Klubebene lief es Paralluelo wie am Schnürchen. Mit Barcelona gewann sie das Double mit Meisterschaft und Champions League, im Endspiel der «Königsklasse» gegen Wolfsburg gehörte die 19-Jährige zu den auffälligsten Akteurinnen.
Matchwinnerin in WM-Viertelfinal
Nun stellt Paralluelo ihre Gegnerinnen auch an der WM «der Grossen» vor grosse Probleme. Nach einer eher durchzogenen Gruppenphase blühte die schnelle und dribbelstarke Flügelspielerin in der K.o.-Phase auf. Die Schweizer Aussenverteidigerinnen waren im Achtelfinal gegen Paralluelo auf verlorenem Posten. Trotz ihrer guten Leistung beim 5:1-Erfolg gegen die Nati musste der spanische Shootingstar im Viertelfinal gegen die Niederlande zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Dies hinderte Paralluelo jedoch nicht daran, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Im Gegenteil: In der 71. Minute eingewechselt, provozierte sie in der 78. Minute den Elfmeter, der zum 1:0 führte. Und tief in der Verlängerung liess die Youngsterin ihr Meisterstück folgen. Mit einer starken Einzelaktion bescherte Paralluelo den Spanierinnen in der 111. Minute den Siegtreffer zum 2:1.
Schweden ist gewarnt
«Das bedeutet alles für mich. Es war ein einzigartiger Moment, eine grosse Euphorie, das erlebt zu haben, ich bin sehr glücklich», sagte die 19-Jährige zu ihrem vielumjubelten Siegtor, welches Spanien den erstmaligen Halbfinal-Einzug an einer WM bescherte.
Ihr steiler Aufstieg soll damit aber noch nicht enden. In Auckland trifft Spanien am Dienstag im Kampf um das Final-Ticket auf Schweden. Die Hoffnungen ruhen dabei spätestens seit Freitag auch auf Paralluelo. «Salma lässt Spanien von Grossem träumen», titelte die Marca in der Heimat.