Gegner Spanien
Die Weltnummer 6 ist gespickt mit Weltstars. 8 Spielerinnen feierten mit Barcelona das Double aus Champions League und Meisterschaft (im Cup wurde man disqualifiziert). Entsprechend wurde «La Roja» vor dem Turnier vielerorts in den Kreis der Favoritinnen gehoben. Die ersten Leistungen an der Frauen-WM entsprachen auch den Erwartungen. Costa Rica und Sambia wurden mit dem Gesamtskore von 8:0 vom Platz gefegt.
Doch es gibt auch das andere Gesicht Spaniens. Jenes, bei dem 15 Spielerinnen vor dem Turnier aus Unzufriedenheit in den Streik traten; das sich auf dem Platz von flinken Japanerinnen eiskalt auskontern liess.
Die Insiderinnen
Für Ana-Maria Crnogorcevic und Viola Calligaris gibt es bei den Gegnerinnen kaum Geheimnisse. Stürmerin Crnogorcevic steht seit 2019 bei Barcelona unter Vertrag. Auch Calligaris kennt die Primera Division wie ihre Westentasche. 6 Jahre lang spielte die Verteidigerin für Atletico, Valencia und UD Levante, nach der WM wechselt sie nach Paris zu PSG.
Der Spirit
Die Schweizerinnen besetzen am Samstag die Garderobe, in welcher sich jeweils Neuseelands Rugby-Nationalteam, die All Blacks, vorbereiten. Wer sich bislang in dieser Kabine umzog, verlor nie und gewann in fünf von sechs Fällen. Neuseelands Überraschungserfolg über Norwegen inklusive.
Den Spanierinnen dürften die neuseeländischen Geister weniger gewogen sein. Sie mussten herbe Kritik einstecken, weil sie sich über den traditionellen Haka lustig machten.
Die Ausgangslage – und die Penalties
Allen Querelen zum Trotz: Spanien bleibt Favorit gegen die Schweiz. Eine Rolle, die die Nati gerne annimmt, wie auch Crnogorcevic erzählte. Beim letzten Aufeinandertreffen vor rund 4 Jahren am Algarve Cup setzten sich die Spanierinnen 2:0 durch. Schon im September kommt es übrigens zur Revanche – im Rahmen der neu gegründeten Women's Nations League. Unter Trainer Jorge Vilda ist Tiki-Taka ganz hoch im Kurs. Die beste Lösung dagegen fand Japan, die Nati will ebenfalls mit schnellem Umschaltspiel zu Chancen kommen.
In der Defensive hat Grings die Qual der Wahl. Ihr stehen erstmals alle Kräfte zur Verfügung – auch die zuletzt angeschlagene Luana Bühler. Der Optimismus ist dabei zweifellos vorhanden. So liess Grings in den vergangenen Tagen auch Penalties trainieren. Wenngleich sie relativiert, die Strafstösse regelmässig in den Trainingsalltag einzubauen, nicht nur exklusiv vor K.o.-Phasen.
Der Sieger der Partie trifft am 11. August um 3 Uhr Schweizer Zeit im Viertelfinal auf den Sieger des Duells Niederlande - Südafrika.
Die Stimmen
- Noelle Maritz: «Wir haben es bislang richtig gut gemacht und sind verdient weitergekommen.» Defensiv müsse man die Kompaktheit beibehalten. Der Achtelfinal gehöre zu den grössten Partien ihres Fussballlebens: «Mit der Kulisse wird es ein Highlight meiner Karriere – hoffentlich mit einem positiven Resultat.»
- Inka Grings: «Spanien ist ein sehr spielstarkes Team, doch Japan hat seine Schwächen aufgedeckt.» Um zu mehr Torchancen zu kommen – laut Grings der Schwerpunkt im Training – habe man «die Offensive mehr in die Verantwortung genommen». Während die Defensive ideal funktioniert habe, sei man im Angriff teils «kläglich» aufgetreten. Zum Out ihres Heimatlands meinte Grings: «Südkorea hat gezeigt, dass alles möglich ist. Das muss uns Motivation geben.»
Der Spielort
Im Eden Park in Auckland wurde bereits das Eröffnungsspiel ausgetragen. In der Arena, in welcher über 46'000 Fans Platz finden, gehen neben dem Achtel- auch noch ein Viertel- und einer der beiden Halbfinals über die Bühne. Die Spanierinnen kennen das Stadion bereits, hier feierten sie den 5:0-Erfolg über Sambia.