- Die Schweiz unterliegt Schweden im WM-Achtelfinal in St. Petersburg mit 0:1.
- Akanji lenkt einen Abschluss von Forsberg unhaltbar für Sommer ins eigene Tor ab.
- Nach 2006 und 2014 verpasst die Nati den erstmaligen WM-Viertelfinaleinzug in diesem Jahrtausend erneut knapp.
Nach gut 70 Minuten tätigte Vladimir Petkovic einen Doppelwechsel: Breel Embolo ersetzte Steven Zuber, Haris Seferovic kam für Blerim Dzemaili. Der Nati-Coach wusste, jetzt geht es um alles oder nichts.
Zu diesem Zeitpunkt lag die Schweiz gegen Schweden 0:1 im Rückstand. Emil Forsberg (66.) hatte an der Strafraumgrenze zu viele Freiheiten genossen, wurde von den Schweizer Verteidigern nicht angegangen und zog ab. Der Abschluss des Offensivmanns wurde von Manuel Akanji derart unglücklich abgelenkt, dass Yann Sommer keine Chance hatte.
Schweiz spielerisch überlegen
Die Einwechslung von Embolo und Seferovic brachte dann zwar die erhoffte Bewegung ins Spiel. Insbesondere der frischgebackene Vater Embolo sorgte im schwedischen Strafraum für Wirbel, ein Tor gelang aber auch ihm nicht.
In der Nachspielzeit sprach Schiedsrichter Damir Skomina den Schweden nach einer Notbremse von Michael Lang, der dafür die rote Karte sah, einen Elfmeter zu. Nach Konsultation der Videobilder entschied er dann aber auf Freistoss. Danach war Schluss. Und die Enttäuschung bei den Schweizern zu recht riesig.
Historische Chance vertan
Für die Nati bedeutete damit der 3. WM-Achtelfinal in diesem Jahrtausend Endstation. 2006 war die Schweiz im Penaltyschiessen an der Ukraine gescheitert, 2014 bedeutete Argentinien (nach Verlängerung) Endstation.
Die Niederlage ist für die Schweiz umso bitterer, weil das Petkovic-Team den Schweden in spielerischer Hinsicht überlegen war. Anders als in den bisherigen WM-Partien gelang es ausgerechnet diesmal nicht, einen Rückstand wettzumachen.
Xherdan Shaqiris Flanken zur Mitte fanden im Zentrum selten einen Abnehmer. Zudem fehlte es an Tempo und Kreativität, um gegen die gut stehenden Schweden Räume zu öffnen. Auch aus den zahlreichen Eckbällen konnten die Schweizer kein Kapital schlagen. Letztlich fehlte schlicht die letzte Überzeugung.
Sommer rettet, Dzemaili vergibt
In der 1. Halbzeit hatte sich sowohl der Schweiz als auch Schweden die Chance geboten, in Führung zu gehen:
- 29. Minute: Nachdem Augustinsson der Ball an die Hand springt, lässt Schiedsrichter Skomina weiterlaufen. Der Ball landet bei Berg, aber Sommer bewahrt die Nati mit einer Glanzparade vor dem Rückstand.
- 38. Minute: Nach einem Einwurf von Rodriguez legt Zuber das Leder wunderbar auf Dzemaili zurück. Der 32-Jährige nimmt den Ball direkt, schiesst aus 12 Metern aber über das Tor.
- 41. Minute: Lustig flankt seelenruhig in die Mitte, Ekdal geht im Rücken der Verteidigung vergessen, nimmt den Ball volley, setzt ihn aber drüber.
Auf die Schweden wartet England
Im Viertelfinal kommt es damit zum Duell Schweden gegen England. Die «Three Lions» überwanden im Achtelfinal gegen Kolumbien ihren Penalty-Fluch, nachdem den Kolumbianern in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit der Ausgleich gelungen war.
Resultate
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei