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Sieg nach Penaltyschiessen Kroatien beendet Russlands WM-Märchen

  • Kroatien schlägt Russland im WM-Viertelfinal 4:3 nach Penaltys und steht im WM-Halbfinal.
  • Nach der regulären Spielzeit steht es 1:1, nach der Verlängerung 2:2.
  • Kroatien steht erstmals seit 1998 wieder in einem WM-Halbfinal und trifft dort am Mittwoch auf England.

Nirgends liegt Glück und Pech so nah beieinander wie im Penaltyschiessen. Wenn dann auch noch eine kleine Portion Überheblichkeit hinzukommt, wird es ganz schwierig. Nachdem Fjodor Smolow mit seinem «Panenka»-Penalty kläglich an Danijel Subasic gescheitert war, bügelte der russische Keeper Igor Akinfejew den Fehlschuss kurz darauf wieder aus.

Nach dem zweiten Fehlschuss durch Mario Fernandes – der Russe setzte den Ball neben das Gehäuse – trafen dann aber alle drei kroatischen Schützen. Wie bereits im Achtelfinal gegen Dänemark war es Ivan Rakitic, der den entscheidenden Elfer versenkte und die «Karierten» doch noch jubeln liess.

Dramatische Verlängerung

Bereits in der Verlängerung hatte es zunächst danach ausgesehen, als fände das russische WM-Märchen in Sotschi ein Ende. Domagoj Vida (101.) traf nach einem Eckball per Kopf und stürzte die Kroaten in einen kollektiven Freudentaumel.

5 Minuten vor dem Ende der Verlängerung leistete sich Josip Pivaric an der Strafraumgrenze dann aber ein unnötiges Handspiel – und offerierte den Russen damit die Chance zum Ausgleich auf dem Silbertablett.

Die Freistoss-Flanke von Alan Dsagojew köpfelte Mario Fernandes in die Maschen. Und rettete sein Team damit ins Elfmeterschiessen. Anders als noch im Achtelfinal gegen Spanien war dort das Glück diesmal nicht auf russischer Seite.

Magerkost statt Spektakel

Die grosse Fussballkunst war es nicht, welche Russland und Kroatien zuvor in Sotschi geboten hatten. Gegen tief stehende Gastgeber taten sich die Kroaten schwer, überhaupt Chancen zu kreieren. Und wenn die «Karierten» einmal zum Abschluss kamen, hatte immer noch ein Russe sein Bein dazwischen.

Die beste – und einzige – Chance, die Partie in der zweiten Halbzeit wohl vorzeitig zu entscheiden, bot sich Ivan Perisic nach einer Stunde. Nach einem hohen Ball in den Strafraum irrte der russische Keeper Igor Akinfejew etwas unbeholfen durch den Strafraum.

Als der Ball schliesslich bei Perisic landete, brachte es dieser fertig, aus wenigen Metern nur den Innenpfosten zu treffen.

Tscherischews Traumtor aus dem Nichts

Die erste Halbzeit hatte ebenso wenig Spektakel geboten. Kroatien versuchte zwar, das Spielgeschehen an sich zu reissen. Der Grossteil des Geschehens spielte sich jedoch im Mittelfeld ab. Zwei Ausnahmen gab es allerdings:

  • 31. Minute : Denis Tscherischew schiesst den Gastgeber mit einem absoluten Traumtor in Führung. Aus knapp 25 Metern versorgt der Mittelfeldspieler von Villarreal den Ball haargenau ins Lattenkreuz.

  • 39. Minute : Mario Mandzukic hat auf der linken Seite alle Zeit der Welt. Seine Hereingabe verwertet Andrej Kramaric per Kopf zum 1:1-Ausgleich. Für einmal hinterlässt die russische Defensive keinen sattelfesten Eindruck.

Es sollten die einzigen spielerischen Highlights in einer ansonsten wenig prickelnden Partie sein.

Resultate

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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