- Die Schweiz knöpft der Weltnummer 2 Brasilien zum WM-Einstand einen Punkt ab.
- Die erste Halbzeit gehört der «Seleçao», die folgerichtig dank einem Traumtor Coutinhos (20.) in Führung geht.
- Eine Standard-Situation ermöglicht der Nati nach 50 Minuten den Ausgleich zum 1:1, das gleichzeitig das Schlussresultat bedeutet.
- Als erster Leader der Gruppe E haben sich die Serben installiert, die Costa Rica mit 1:0 bezwingen.
Kein Schweizer durchlief gegen den 5-fachen Weltmeister in Rostow am Don ein ähnlich intensives Wechselbad wie Steven Zuber. Der Hoffenheim-Akteur war es, der in der 50. Minute quasi aus dem Nichts die Partie neu lancierte. Nach einem Eckball ging der 26-Jährige im 5-Meter-Raum völlig vergessen und konnte unbedrängt zum 1:1 einnicken.
Zuber war es zuvor nach 20 Minuten Spielzeit auch gewesen, der Brasilien die Führung serviert hatte. Eine Marcelo-Flanke war für ihn zum missglückten Befreiungsversuch geworden. Der Kopfball der Schweizer Nummer 14 landete direkt vor den Füssen von Philippe Coutinho, der stramm und sehenswert dazu aus rund 18 Metern unhaltbar ins rechte hohe Eck abzog.
Für die Nachlässigkeit bestraft
In der ersten Hälfte schien das Team von Trainer Tite das Geschehen im Griff zu haben, obwohl es nach dem 1:0 den Fuss sogleich wieder vom Gaspedal nahm. Die Brasilianer verliessen sich auf ihre gefestigte Defensive. Die Nati wiederum agierte zu gehemmt und ideenlos, um Gefahr vor dem gegnerischen Tor erzeugen zu können.
Nach der Pause ging die Petkovic-Elf mit sichtbar mehr Mut und Schwung ans Werk. Derweil trat der Favorit viel zu nonchalant auf, weil er lange ohne Spektakel sein Ding nur durchzog – und in der 50. Minute die Quittung dafür bekam.
Seltener Ausrutscher für die «Seleçao»
Erst in der Schlussphase konnten die Südamerikaner den Gegner wieder unter Druck setzen. Doch Yann Sommer war jederzeit zur Stelle. Ein Freistoss der Brasilianer in der 96. Minute wurde nochmals zur Zerreissprobe für die Schweizer Nerven. Schliesslich wurde der Punkt, der sich nach dem Steigerungslauf wie ein Sieg anfühlen darf, Realität.
Der Wert des Remis wird dadurch unterstrichen: Der Rekord-Weltmeister war bei seinen letzten 18 WM-Teilnahmen 16 Mal im Startspiel als Sieger vom Rasen gegangen.
So gehts weiter
Bei ihrem 2. WM-Auftritt am Freitag in Kaliningrad (live auf SRF zwei ab 19:00 Uhr) trifft die Nati auf Serbien. Schon am Nachmittag steht Brasilien gegen Costa Rica in der Pflicht.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur WM 2018