- Ghana schlägt an der WM 2022 in Katar Südkorea 3:2 und hält die Achtelfinal-Chancen intakt.
- Im Education City Stadium in Al-Rayyan machen die Asiaten das Spiel, die Afrikaner aber mehr Tore.
- Im anderen Spiel der Gruppe H sichert sich Portugal dank einem 2:0 über Uruguay die vorzeitige Achtelfinal-Qualifikation.
Nur 3 Minuten benötigte Gue-Sung Cho, um die These zu beweisen, wonach sich Glück erzwingen lässt. In seiner 2. WM-Partie in der Gruppe H war Südkorea in Al-Rayyan eine knappe Stunde lang angelaufen, hatte aber keine nachhaltige Lösung gegen Ghanas Abwehrverbund und FCSG-Goalie Lawrence Ati Zigi gefunden. Dann platzte der Knoten und innert 167 Sekunden wurde aus einem 0:2 ein 2:2:
- 58. Minute: Der eben erst eingewechselte Kang-In Lee flankt nach einem Ballgewinn von der linken Seite. Cho steht goldrichtig und köpfelt zum 1:2-Anschlusstreffer ein.
- 61. Minute: Die Elf von Trainer Paulo Bento beweist Lernfähigkeit: Wieder kommt die Flanke von links, wieder landet Chos Kopfball im Tor.
Viel Zeit zur Freude blieb den «Red Devils» indes nicht, zu vehement war die Reaktion des gnadenlos effizienten Ghanas: Mohammed Kudus, wie Cho Doppeltorschütze, stellte nur 7 Minuten später per sattem Flachschuss auf 3:2. Dabei blieb es, wenngleich Südkorea, angeführt von Tottenham-Superstar Heung-Min Son, zu weiteren vielversprechenden Chancen kam. So bleibt der ostasiatischen Equipe einzig die alte philosophische Erkenntnis: «Es ist das Glück ein flüchtig Ding.» Bei Trainer Bento wiederum schlug das Unglück darüber, dass sein Team in der 111. Minute nicht noch einen Eckball zugesprochen bekam, derart in Unmut um, dass er noch die rote Karte sah.
Nach der Auftaktpleite gegen Portugal halten die «Black Stars» die Achtelfinal-Chancen intakt. Für Südkorea, das nun noch auf die Portugiesen trifft, wird das Erreichen der K.o.-Phase hingegen ein kompliziertes Unterfangen.
Ghana legt mit Copy/Paste-Toren vor
Südkorea war mit viel Esprit in die Partie gestartet. So lauteten die Zahlen nach rund 20 Minuten 7:0 Eckbälle sowie knapp 70 Prozent Ballbesitz zugunsten der Ostasiaten. Dass in der 24. Minute dann Ghana das Skore eröffnete, kam so erwartet wie ein Schneesturm in Doha. Mohammed Salisu – er hatte gegen Portugal den umstrittenen Penalty verursacht – leistete sozusagen Wiedergutmachung: Nach einer Freistossflanke von links drückte er den Ball über die Linie. Ein mögliches Handspiel vor dem Treffer wurde vom VAR geprüft, aber nicht sanktioniert.
Nur 10 Minuten später kam es zur Duplizität der Ereignisse: Eine Flanke von links köpfelte Kudus zum 2:0 ins Netz. Korea-Keeper Seunggyu wurde dabei von seinen Vorderleuten arg im Stich gelassen. Für das effiziente Ghana bedeutete so die zweite Chance den zweiten Treffer. Beide Vorlagen lieferte dabei Südkorea-«Spezialist» Jordan Ayew: Er hatte 2014 einen Hattrick gegen ebendiesen Gegner geschnürt.
So geht's weiter
Am letzten Spieltag der Vorrunde bekommt es Südkorea am Freitag, 2. Dezember, mit Portugal zu tun. Die Partie findet, wie in der letzten Runde üblich, zeitgleich um 16 Uhr wie die Parallelpartie Ghana – Uruguay statt (beides live bei SRF). Portugal steht als Achtelfinalist fest, die drei anderen Teams haben alle noch die Chance auf das zweite Ticket – mit Ghana (3 Punkte) in der Pole Position.