Es fällt sofort auf, schon beim – äusserst spektakulären – Anflug auf Doha: Das «974 Stadium», eines der 8 WM-Stadien in Katar. Es sticht deshalb ins Auge, weil es nicht wie ein klassisches Fussballstadion aussieht – sofern es das heutzutage überhaupt noch gibt. 974 Schiffscontainer wurden in der speziellen Konstruktion verbaut, bei deren Anblick man unweigerlich sofort an Legobausteine denkt.
Warum gerade 974, mögen Sie sich vielleicht fragen. Die Erklärung liegt auf der Hand: Es ist die Telefonvorwahl Katars.
Ideale Bedingung bei Abend-Spielen
In diesem «Bijou» direkt am Meer wird die Nati ihre verbleibenden Gruppenspiele gegen Brasilien und Serbien austragen. Es ist das einzige WM-Stadion, das nicht klimatisiert ist. Die frische Meeresbrise soll dafür sorgen, dass die Spiele dennoch unter tolerierbaren Bedingungen durchgeführt werden können. Aus Rücksicht auf die Spieler hat man ausserdem nur Partien dort angesetzt, die nach Sonnenuntergang, sprich um 19 oder 22 Uhr Ortszeit beginnen. «Die Bedingungen sind am Abend perfekt», erklärt Reto Held, der bereits zwei Spiele im «Schweizer» Stadion kommentiert hat.
SRF-Kommentator Reto Held zeigt sich angetan von der bisherigen Stimmung im Rund. «Beim ersten Spiel von Mexiko waren rund 40'000 Mexikaner vor Ort, die mächtig Lärm gemacht haben. Auch beim Portugal-Spiel habe ich eine grossartige Stimmung erlebt», so Held.
Es ist also davon auszugehen, dass die Ambiance beim zweiten Auftritt der Schweiz um einiges stimmungsvoller sein wird als noch beim faden Auftaktspiel. Es werden mehr Schweizer und insbesondere viele brasilianische Fans erwartet.
Das Rencontre zwischen der Schweiz und Brasilien ist eines von sieben Spielen, das im «974 Stadium» ausgetragen wird. Danach gibt es Pläne, die temporäre Arena zurück zu bauen, respektive die modularen Einzelbauteile anderweitig wiederzuverwenden. Gemäss den Stadionbauern könnte man das Konstrukt theoretisch an einem anderen, beliebigen Ort mit der genau gleichen Kapazität wieder 1:1 aufstellen.
Was wird aus dem «974»?
Der Fifa schwebte ursprünglich vor, die ikonische Arena einem Entwicklungsland zur Verfügung zu stellen und für Projekte zur Entwicklungshilfe zu nutzen. Das Problem: Die Unterhaltskosten sind derart hoch, dass sich das kaum jemand leisten kann. Noch ist deshalb unklar, was aus «974» werden wird. Und ob es dann – in einem neuen Land – auch einen neuen Namen bekommt.