Dänemark steht in der Gruppe D nach zwei Spielen mit dem Rücken zur Wand. Nur mit einem Sieg zum Abschluss gegen Australien kann die Equipe von Kasper Hjulmand die Achtelfinals noch erreichen. Ein Out in der Vorrunde käme für «Danish Dynamite» einer herben Enttäuschung gleich. Schliesslich sind die Dänen nach dem EM-Halbfinal 2021, einer überragenden WM-Quali sowie einer starken Nations-League-Kampagne als heisser Geheimfavorit ins Turnier in Katar gestartet.
Grosse Vorfreude auf den Showdown
Doch es gibt etwas, dass dem DBU-Team Hoffnung verleiht. Nämlich die Europameisterschaften im vergangenen Jahr. Am Ursprung der Halbfinal-Quali standen damals nämlich ... zwei Niederlagen zum Endrunden-Auftakt.
Die Partie gegen Finnland, welche durch den Kollaps von Christian Eriksen überschattet wurde, ging mit 0:1 verloren. Danach unterlag man Belgien mit 1:2. Doch nach einem 4:1 gegen Russland kam Dänemark mit 3 Punkten weiter und spielte sich mit Siegen gegen Wales und Tschechien bis in die Halbfinals.
Wir müssen gewinnen – und fertig. Es ist ein Endspiel.
«Es ist ein bisschen wie bei der Europameisterschaft», sagte Hjulmand dieser Tage. Und: «Die Hoffnung auf ein Déjà-vu lebt in mir.» Der Umstand, dass sein Team zwingend einen Sieg einfahren muss, hat für den dänischen Coach durchaus seinen Reiz: «Wir müssen gewinnen – und fertig. Es ist ein Endspiel.» Auch Starspieler Eriksen schaut dem Showdown zuversichtlich entgegen. «Wir haben es selbst in der Hand und darüber freue ich mich», sagte der Manchester-United-Söldner.
Das Hauptproblem der Dänen war in den ersten beiden Partien die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Nur ein Treffer – erzielt von Verteidiger Andreas Christensen nach einem Eckball – ist die allzu magere Torausbeute. «Wir glauben daran, dass wir es besser können», stellte Jesper Lindström klar.
Die Parallelen zu 1992
Nicht nur aus der EM 2021 können die Dänen Hoffnung schöpfen, sondern auch aus der EM 1992. Dem Turnier also, als «Danish Dynamite» zur Kür ansetzte und Dänemark als Ersatz-Team für Jugoslawien sensationell zum Titel stürmte. Die Equipe von Richard Nielsen spielte damals – genau wie die aktuelle Ausgabe an der WM in Katar – in der 1. Partie unentschieden und verlor die 2. Begegnung. Trotzdem streckte man ganz am Schluss die Trophäe in die Luft.