So richtig unkompliziert dürfte die WM 2022 für die Schweizer Verteidiger nicht werden. Da stehen Duelle mit dem wieselflinken Vinicius und dem trickreichen Neymar bevor. Zweikämpfe mit Premier-League-Knipser Aleksandar Mitrovic. Und gleich zum Auftakt müssen Manuel Akanji und Co. in Katar Eric Maxim Choupo-Moting in den Griff kriegen.
Alle 77 Minuten trifft er für Bayern
Der 33-Jährige ist das offensive Aushängeschild der Kameruner. 11 Treffer in 16 Pflichtspielen erzielte Choupo-Moting für die Bayern in dieser Saison. Besonders bemerkenswert: Weil er häufig als Edeljoker eingesetzt wurde, durfte er alle 77 Minuten zum Torjubel ansetzen. An der Säbener Strasse fragt man sich bereits: Wer war eigentlich Robert Lewandowski?
Im Interview rückt Choupo-Moting gegenüber SRF indes das Team in den Fokus. Man verfüge über «viel Qualität in der Mannschaft», wolle «übers Kollektiv gewinnen». Dass «Mr. Chuppo», wie sie ihn in der Heimat nennen, überhaupt in Katar dabei ist, war indirekt ein Entscheid von ganz oben. Nachdem Choupo-Moting im verlorenen Halbfinal des Afrika Cups gegen Ägypten nicht von Trainer Toni Conceicao eingesetzt worden war, boykottierte der Stürmer das Spiel um Platz 3 und verliess das Nationalteam. Kameruns Staatspräsident ordnete in der Folge Conceicaos Entlassung an, Choupo-Moting kehrte zurück.
Nsame muss hinten anstehen
Der gebürtige Hamburger weiss: Die Ziele im zentralafrikanischen Land sind traditionell hochgesteckt. «Die Erwartungshaltung ist immer hoch, auch wenn die Gruppe sehr schwierig ist.» Die Glanzzeiten liegen unterdessen weit zurück, doch Kamerun verfügt durchaus über Unterschiedsspieler. Da ist Frank Anguissa, der die völlig losgelöste SSC Napoli im defensiven Mittelfeld zusammenhält. Oder die Flügelflitzer Bryan Mbeumo, feste Kraft bei Brentford in der Premier League, und Lyons Karl Toko Ekambi. Dazu Inter-Goalie André Onana.
Insiderwissen über das Schweizer Team kann Jean-Pierre Nsame beisteuern. Er muss sich im Kampf um einen Platz in der Sturmspitze aber wohl hinter Captain Vincent Aboubakar und Choupo-Moting anstellen. Wie schätzt letzterer eigentlich die Schweizer ein? «Sie sind auch so eine ‹Teammannschaft› wie wir, waren zuletzt in der Nations League sehr stark.»
Breel ist super drauf, er hätte auch bei uns spielen können.
Auf wen richtet man bei den «unbezähmbaren Löwen» besonderes Augenmerk? «Breel ist super drauf, er hätte auch bei uns spielen können», meint er lachend. Ausserdem habe die Nati «viel Qualität im Mittelfeld mit Granit Xhaka und im Tor mit Yann Sommer.» Choupo-Moting wird sich primär mit dem Goalie duellieren wollen – und es für Sommer sowie dessen Vorderleute möglichst kompliziert machen.