Dass die WM 2022 in Katar stattfindet, mag aus bekannten Gründen so manchen Fussball-Fan nicht zu begeistern. Mohamed Dräger kann dem Austragungsort aber auch Positives abgewinnen. «Viele Tunesier leben in Katar und Umgebung. Die Stadien werden bei unseren Spielen entsprechend gefüllt sein.»
Dräger, geboren und aufgewachsen in Freiburg im Breisgau und seit rund einem Jahr bei Luzern unter Vertrag, debütierte 2018 für das tunesische Nationalteam. Der 26-Jährige hat sich in der Nationalmannschaft seither zum Leistungsträger entwickelt. Als einer der wenigen Super-League-Spieler wird er in Katar mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Stammplatz innehaben.
Schwierige Gruppe
Zum insgesamt sechsten Mal wird das Heimatland seiner Mutter an einer Weltmeisterschaft antreten. Für Dräger wird es eine Premiere. Ganz Profi lässt sich der Aussenverteidiger die Vorfreude nicht anmerken, schliesslich steht für Luzern in der Super League am Wochenende noch eine wichtige Partie auf dem Programm. Dennoch sei es «ein Kindheitstraum, der hoffentlich in Erfüllung gehen wird».
Die Losfee meinte es derweil nicht gut mit Tunesien. In der Gruppe mit Weltmeister Frankreich, EM-Halbfinalist Dänemark und Australien kommt den Nordafrikanern nur die Rolle des Aussenseiters zu. Dennoch sei es das Ziel, erstmals den Sprung in die K.o.-Phase zu schaffen. Tunesien müsse sich nämlich nicht verstecken. «Die Qualifikation in Afrika ist ein hartes Pflaster. Ich weiss nicht, ob jede Mannschaft in unserer Gruppe diesen Weg überstanden hätte.»
Kein grosser Star
Den grossen Star sucht man in der Equipe der Nordafrikaner vergebens, dafür sei die Geschlossenheit und der Teamgeist die grosse Stärke des Teams. «Wir sind sehr eklig zu bespielen». Erster Zeuge des tunesischen Spielstils soll Dänemark werden. Am 22. November eröffnet Dräger sein WM-Abenteuer gegen die Skandinavier.