- Im 2. Halbfinal an der WM 2022 in Katar schlägt Frankreich Marokko mit 2:0.
- Aussenverteidiger Theo Hernandez trifft nach 5 Minuten, Randal Kolo Muani entscheidet die Partie in der 79. Minute.
- Im Final vom Sonntag (16:00 Uhr live auf SRF zwei) trifft Frankreich auf Argentinien.
Nur ein Gegentor hatte Marokko auf dem Weg in den WM-Halbfinal kassiert. Die Defensive war das Prunkstück der Nordafrikaner. Sowohl im Achtelfinal gegen Spanien als auch im Viertelfinal gegen Portugal war sie absolut sattelfest. Gegen Frankreich hingegen dauerte es nur 5 Minuten, bis Goalie Bono den Ball aus dem Netz holen musste.
Dafür verantwortlich war zum einen Frankreichs Aussenverteidiger Theo Hernandez, der den Ball aus wenigen Metern akrobatisch im Tor unterbrachte. Zum anderen aber auch eine Verkettung unglücklicher Umstände, weshalb der Ball überhaupt bei Hernandez landete: Zuerst fällte Jawad El Yamiq in seinem Abwehrverhalten einen falschen Entscheid, Antoine Griezmann erhielt dadurch freie Bahn. Dessen Hereingabe erreichte dann Kylian Mbappé, der seine Abschlüsse allerdings zweimal geblockt sah. Vom letzten Block, und Achraf Daris Knie, flog der Ball direkt zum einschussbereiten Hernandez.
Marokko mit Verletzungspech
Innenverteidiger Dari war erst kurzfristig in die Startelf der Nordafrikaner gerückt, weil Nayef Aguerd, der eigentlich auf dem Platz hätte stehen sollen, doch nicht spielen konnte. Nach 20 Minuten gab es dann bereits den nächsten verletzungsbedingten Wechsel bei den Marokkanern. Captain und Abwehrchef Romain Saïss konnte, wie bereits im Viertelfinal, nicht weiterspielen.
Kurz zuvor hatte man dem 32-Jährigen angemerkt, dass er nicht bei vollen Kräften ist. Olivier Giroud löste sich problemlos vom Innenverteidiger und zog allein auf Bono los. Der Pfosten verhinderte das 2:0 nach 17 Minuten.
Pfosten und Lloris retten Frankreich
Die Marokkaner gaben trotz dem erstmaligen Rückstand an dieser WM und den diversen Ausfällen nicht auf. Mit ungewohnt viel Ballbesitz suchten sie die Offensive. Zur besten Chance kam Verteidiger El Yamiq. Nach einem Eckball setzte er spektakulär zum Fallrückzieher an. Keeper Hugo Lloris und der Pfosten verhinderten gemeinsam das 1:1 in der 44. Minute.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die «Löwen vom Atlas» den Franzosen mindestens ebenbürtig. Sie wagten sich aus der gesicherten Defensive heraus in den Angriff – der letzte, entscheidende Pass wollte jedoch nicht gelingen. Immer wieder war ein französisches Bein dazwischen.
Kolo Muani braucht nur wenige Sekunden
Auf der anderen Seite war es dann Mbappé, der die Entscheidung einleitete. Der Superstar dribbelte sich im Strafraum durch die halbe Abwehr Marokkos und sah seinen abgelenkten Schuss schliesslich von Randal Kolo Muani verwertet. Der Stürmer war erst 44 Sekunden zuvor eingewechselt worden. Auch bei diesem Treffer war das Glück nicht auf Seiten der Marokkaner.
So geht's weiter
Für das beste afrikanische Team der Geschichte endet damit der Traum vom WM-Titel im Halbfinal. Frankreich hingegen fehlt nur noch ein Sieg zur ersten Titelverteidigung eines Teams seit Brasilien 1962. Der grosse Final in Katar steigt am Sonntag um 16:00 Uhr im Lusail Stadium. Frankreich trifft dabei auf Argentinien. Marokko duelliert sich einen Tag früher mit Kroatien um den 3. Rang.