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Probleme werden angesprochen England-Coach Southgate: «Wir legen unseren Standpunkt dar»

Die Fifa will, dass sich die Teams an der WM aus dem Politischen raushalten. Gareth Southgate denkt nicht daran.

Die Fifa hat vor ein paar Tagen sämtliche WM-Teilnehmer in einem Brief aufgefordert, sich rund um die Titelkämpfe auf den Sport zu konzentrieren und die Politik nicht in den Fokus rücken zu lassen. «Lassen Sie bitte nicht zu, dass der Fussball in jeden ideologischen oder politischen Kampf hineingezogen wird, den es gibt», zitierte der britische Sender Sky News aus dem Schreiben, das von Präsident Gianni Infantino unterzeichnet war.

Der Schweizer erklärte weiter, dass man wisse, «dass der Fussball nicht in einem Vakuum lebt». Die Fifa sei sich bewusst, dass es überall auf der Welt viele Herausforderungen und Schwierigkeiten politischer Art gebe. Etliche Verbände haben umgehend darauf reagiert. Der Deutsche Fussball-Bund etwa schrieb:

Wir werden weiterhin Impulse für positiven, progressiven Wandel unterstützen und uns weiter für ein überzeugendes Ergebnis hinsichtlich der zwei entscheidenden und offenen Themen einsetzen und engagieren, über die wir seit langer Zeit mit der Fifa diskutieren
Autor: Statement DFB

Auch Englands Trainer Gareth Southgate fand deutliche Worte. «Wenn unsere Spieler etwas beitragen können, dann sollen sie es tun», hatte er schon vor einigen Tagen gesagt. Im Rahmen der Kaderbekanntgabe wurde der 52-Jährige am Donnerstag erneut darauf angesprochen.

Wir haben immer über Themen gesprochen, von denen wir glauben, dass sie angesprochen werden sollten. Insbesondere über die, die wir beeinflussen können.
Autor: Garteh Southgate England-Trainer

Ein Medienschaffender fragte ihn, ob sie sich darauf einlassen werden, was die Fifa gefordert hat. «Ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Ich denke, wir haben immer über Themen gesprochen, von denen wir glauben, dass sie angesprochen werden sollten. Insbesondere über die, die wir beeinflussen können. Wir haben unseren Standpunkt in dieser Hinsicht sehr klar dargelegt», sagte Southgate.

Weiter betonte er, dass er und sein Team sich natürlich in erster Linie auf den Fussball konzentrieren werden. Schliesslich habe man sein ganzes Leben lang darauf hingearbeitet. «Wir wollen nicht, dass das durch alles andere, was drumherum geschieht, geschmälert wird. Aber wir erkennen an, dass wir uns in dieser Situation befinden. Wir müssen es akzeptieren und damit umgehen.»

Video
FIFA schickt Fussball-WM 2022 in die Wüste – Katars Kampf für ein modernes Image
Aus DOK vom 10.11.2022.
abspielen. Laufzeit 55 Minuten 11 Sekunden.

SRF zwei, Road to Fifa WM 2022, 06.11.2022, 17:30 Uhr ; 

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