Der marokkanische Fussball-Nationalspieler Achraf Hakimi hat seine Auseinandersetzung mit Fifa-Präsident Gianni Infantino nach dem Spiel um Platz 3 gegen Kroatien heruntergespielt. «Es ist nichts passiert», sagte der Verteidiger. «Ich war ein bisschen verärgert wegen der einen oder anderen Entscheidung, nichts weiter.»
Ein bisschen? Anwesende berichteten von Beleidigungen in Richtung Infantino, der die Tirade ungerührt über sich ergehen lassen habe. Ein Betreuer soll Hakimi schliesslich beiseite geschoben haben. Der Abwehrspieler hatte nach seinem Ausbruch noch einmal das Gespräch mit Infantino gesucht. «Ich habe mich entschuldigt für das, was ich gesagt habe. Aber das bleibt unter uns», so der Nordafrikaner.
Ausgebliebener Elfmeter-Pfiff als Auslöser
Hintergrund des Streits: Marokko fühlte sich wie im Halbfinal gegen Frankreich (0:2) auch gegen Kroatien (1:2) vom Schiedsrichter benachteiligt. In beiden Spielen forderten Hakimi und Co. vergeblich einen Elfmeter. Die Ansetzung des international weitgehend unbekannten katarischen Referees Abdulrahman Al Jassim für den «kleinen Final» war bereits im Vorfeld umstritten gewesen.
Trainer Walid Regragui musste seine aufgebrachten Spieler nach dem Schlusspfiff auf dem Platz beruhigen und vom Schiedsrichter fernhalten. Er gab Al Jassim ruhig die Hand – und blickte voller Zuversicht in die Zukunft. «In den nächsten Jahren», sagte er, «wird eine Mannschaft aus Afrika Weltmeister.»