Gross waren die Hoffnungen der Senegalesen, dass sich Sadio Mané doch noch rechtzeitig auf die WM von seiner Wadenbein-Verletzung erholen würde. Entsprechend konsterniert nahm man bei den Westafrikanern am Donnerstag das definitive Aus ihres Superstars zur Kenntnis.
Senegal ohne Mané? Kaum vorstellbar. Schliesslich war der 30-Jährige im vergangenen Februar die Schlüsselfigur beim Triumph am Afrika-Cup. Nicht nur erzielte Mané auf dem Weg zum Titel die meisten Treffer seines Teams. Er war es auch, der im Final gegen Ägypten den entscheidenden Elfmeter versenkte.
Bizarre Konstellation vor 4 Jahren
Nun wird der Senegal versuchen, 2018 Verpasstes ohne sein Aushängeschild nachzuholen. Vor 4 Jahren in Russland blieben die «Löwen der Teranga» knappestmöglich in der Vorrunde hängen. Die Senegalesen hatten die Gruppenphase hinter Kolumbien punkt- und torgleich mit Japan beendet.
Weil auch im direkten Vergleich ein Remis resultiert hatte, musste erstmals in der WM-Geschichte die Fair-Play-Wertung über das Weiterkommen entscheiden. Der Senegal hatte 2 gelbe Karten mehr gesammelt als die Japaner und musste somit auf bittere Weise vorzeitig die Heimreise antreten.
WM-Comeback der Niederlande und Van Gaals Abschiedsvorstellung
Viel Anlaufzeit wird der Senegal in Katar nicht bekommen. Mit der Niederlande trifft der Afrikameister in der Gruppe A gleich zu Beginn auf den zumindest auf dem Papier stärksten Vorrunden-Gegner. «Oranje» ist nach über 8-jähriger Abstinenz zurück auf der WM-Bühne und würde nur allzu gern zum Angriff blasen.
Im Gegensatz zur EURO vor einem Jahr, bei der die Niederländer nach starker Vorrunde überraschend im Achtelfinal an Tschechien hängenblieben, steht mit Virgil van Dijk einer der weltbesten Abwehrspieler zur Verfügung.
Van Gaals Abschiedsvorstellung
An der Seitenlinie steht mit Louis van Gaal zudem der Trainer mit der grössten Erfahrung aller WM-Coaches. Seit der 71-Jährige nach der EM als «Bondscoach» zurückkehrte, ist die Niederlande ungeschlagen. Aus den 15 Partien resultierten 11 Siege und 4 Unentschieden.
Die WM in Katar markiert für Van Gaal, der im Frühjahr eine Prostatakrebs-Erkrankung öffentlich machte, den zumindest vorübergehenden Schlusspunkt einer grossen Trainerkarriere. Nach dem Turnier in der Wüste gibt der Altmeister sein Amt weiter an Ronald Koeman.