Wann wird gespielt?
Das Halbfinal-Duell zwischen Frankreich und Marokko steigt am Mittwoch, 14. Dezember, um 20:00 Uhr im Al-Bayt Stadium in Al-Khor. In der 68'000 Zuschauer fassenden Arena war am 20. November das Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador über die Bühne gegangen. Nach fünf weiteren Gruppen- und zwei K.o.-Spielen ist das Stadion an dieser WM zum letzten Mal Schauplatz einer Partie.
Was bisher geschah
Im Viertelfinal schrieb Marokko sein WM-Märchen unbeirrt weiter. Unbeirrt deshalb, weil sich die Nordafrikaner auch den Sieg gegen Portugal einmal mehr aus einer starken Defensive heraus erkämpften. Auf die überragenden Dienste von Keeper Bono war man erneut angewiesen, anders als gegen Spanien aber nicht im Penaltyschiessen. Nachdem sich Portugals Torhüter Diogo Costa verschätzt hatte, köpfelte Youssef En-Nesyri die Marokkaner zum Sieg. Mit dem Halbfinaleinzug schrieben diese Geschichte: Noch nie hatte sich zuvor an einer WM ein afrikanisches Team für die Runde der letzten Vier qualifiziert.
Offensiv deutlich ausgeglichener und insgesamt ziemlich spektakulär ging es im Viertelfinal zwischen Frankreich und England zu und her. Beim 2:1-Sieg der Franzosen war Harry Kane der tragische Held. Das 1:0 des amtierenden Weltmeisters durch Aurélien Tchouaméni glich der Captain der «Three Lions» zwar per Penalty aus. Als Kane nach Olivier Girouds erneutem Führungstreffer noch einmal vom Punkt aus Anlauf nehmen konnte, drosch er den Ball aber weit über das Gehäuse. Mit Marokko wollen die Franzosen die vorletzte Hürde auf der Mission Titelverteidigung nehmen.
Fakten zum Spiel
- WM-Premiere: Der Halbfinal zwischen Marokko und Frankreich ist die erste Begegnung der beiden Nationen an einer WM. Zuvor stand man sich nur in Freundschaftsspielen gegenüber, zum letzten Mal vor 15 Jahren beim 2:2 in Paris.
- Halbfinal-Erfahrung: Frankreich steht zum 7. Mal in einem WM-Halbfinal. Nachdem die ersten drei alle verloren gingen, setzten sich «Les Bleus» 1998 gegen Kroatien, 2006 gegen Portugal und 2018 gegen Belgien jeweils durch.
- Standard-Schwäche: In Katar hat Frankreich bisher alle seine 11 Tore aus dem Spiel heraus erzielt – nach einem Standard, darunter 31 Eckbälle, resultierte bisher aber noch kein einziger Treffer. Notiz am Rande: Im WM-Halbfinal gegen Belgien vor 4 Jahren traf Samuel Umtiti nach einem Eckball per Kopf zum Sieg, 12 Jahre zuvor gegen Portugal reichte ein von Zinédine Zidane verwandelter Elfmeter.
- Kopfbälle müssen her: Klappen könnte es für die Franzosen mit Kopfbällen. 4 Tore haben sie auf diese Weise bisher erzielt. Kein anderes Team hat mehr als 2 Kopfballtreffer auf dem Konto.
- Gewichtige Ausfälle: Marokko kämpft mit Verletzungssorgen. Innenverteidiger Nayef Aguerd und Linksverteidiger Noussair Mazraoui standen für den Viertelfinal nicht zur Verfügung. Während der Partie erwischte es dann Captain Romain Saïss am Oberschenkel. Unklar ist, wie es um Hakim Ziyech und Sofiane Boufal steht, die ebenfalls entkräftet ausgewechselt wurden.
- Clevere Fouls: Mit 73 Fouls haben die Marokkaner fast doppelt so viele begangen wie die Franzosen (38). Abgesehen vom unnötigen Platzverweis von Walid Cheddira machten es die «Atlaslöwen» aber clever: nur 4 gelbe Karten und keine einzige Gelbsperre kamen zusammen.
Mögliche Final-Gegner
Im Final um den WM-Titel trifft der Sieger der Partie auf Argentinien. Das Endspiel steigt am Sonntag, 18. Dezember um 16:00 Uhr in Lusail.