«Wir wollen alles möglich machen, um im Mai im Final zu stehen.» Diese markigen Worte lässt sich Joao Paiva im Interview mit SRF angesprochen auf seine Ziele mit den GC Frauen entlocken. Der 41-jährige Portugiese hat sein Traineramt erst seit Mitte Dezember inne, er übernahm kurz nach dem letzten Vorrundenspiel von Gabor Gallai.
Zwar relativiert Paiva, dass man sicher nicht in der Favoritenrolle sei – seine Equipe lag vor der Winterpause in der Women’s Super League lediglich auf Rang 6. Das Nachholspiel gegen Luzern gewann GC am vergangenen Wochenende klar mit 6:0; nun will man das bestätigen. Dennoch erstaunt seine Ansage einigermassen, sind die GC Frauen im Schweizer Fussball doch keine grosse Adresse.
Paiva kann noch ein ganz grosser Trainer werden.
Das bestätigt auch die Aussage von Erich Vogel, der mit seinen 86 Jahren schon seit geraumer Zeit Sportchef ad interim ist. «Alle Schweizerinnen, die wir angegangen sind, haben abgewunken. GC hat noch nicht das Standing, dass Spielerinnen gerne zu uns kommen», gibt Vogel zu. Deshalb habe man sich international umgesehen – und ist auf dem Wintertransfermarkt fündig geworden. Auch wenn Vogel im Gegensatz zu seinem Trainer kein Fan der Playoffs ist, waren diese nun der Hauptgrund für die Investitionen zu Jahresbeginn.
Von den hohen Zielen seines neuen Trainers zeigt sich Vogel erfreut. Überhaupt kommt er bei der Personalie Paiva regelrecht ins Schwärmen. «Er macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Er kann noch ein ganz grosser Trainer werden – auch bei den Männern», glaubt Vogel.
GC soll «beste Adresse im Frauenfussball» werden
Paiva selbst gibt unumwunden zu, dass er zu seiner neuen Aufgabe nicht direkt «Ja» gesagt habe. «Es waren Gespräche von fast 2 Monaten.» Dennoch habe er den FC Langenthal nach etwas Bedenkzeit verlassen. Ihn habe überzeugt, dass die GC Frauen mit dem Projekt «Erfolg suchen, gewinnen wollen». Er habe vom Verwaltungsrat und vom Sportchef gespürt, dass «die GC Frauen die beste Adresse im Frauenfussball» werden soll in Zukunft. Zwar sei man das noch nicht, aber es wäre die Idee.
Als wir begonnen haben, war das Budget bei CHF 500'000, jetzt sind wir bei über 2 Millionen.
Zuversicht verleiht sowohl Paiva als auch Vogel, dass die GC-Spielerinnen sowohl auf Stufe U17 und U19 sehr gefragt sind. Zudem erspielte man sich den 6. Zwischenrang mit einem sehr jungen Kader. Auch das steigende Budget gibt Grund zu Optimismus, auch wenn die Finanzen gemäss Vogel immer das schwierigste Traktandum seien. «Als wir begonnen haben, war das Budget bei CHF 500'000, jetzt sind wir bei über 2 Millionen», erzählt er.
«Wir haben eine sehr gute Crew beieinander», stellt Vogel zufrieden fest. Nun will er mit Paiva und den Spielerinnen die Grössen wie Servette, Basel oder die FCZ Frauen herausfordern – der Weg in den Playoffs soll so weit wie möglich gehen. Wenn nicht in diesem Jahr, dann in Zukunft.