Besser hätte Nati-Trainerin Pia Sundhage den Mix aus Gefühlen nach der späten Niederlage in Norwegen kaum auf den Punkt bringen können. «Soll ich enttäuscht, stolz, zufrieden oder traurig sein?», antwortete sie mit einer Gegenfrage auf die Frage nach ihrer Befindlichkeit.
Tatsächlich nahmen die letzten verrückten 15 Spielminuten in Stavanger – vom 0:1 zum 1:1 und dem finalen 1:2 – das ganze Team mit auf eine Achterbahn. Die 65-jährige Verantwortliche liess dann aber gleichwohl noch durchblicken, dass sie enttäuscht sei ob des Ausgangs der Partie.
Und doch fand sie auch wohlwollende Worte für den Auftritt ihrer Spielerinnen, mit dem diese die Leistung von vor 4 Tagen (beim 0:0 gegen Island) deutlich korrigierten. Sundhage ist überzeugt: «Wir machten heute den nächsten Schritt.»
«Im nächsten Spiel schlagen wir sie»
Sydney Schertenleib markierte ihr erst 2. Länderspiel-Tor, trotz Niederlage ein eminent wichtiges, hatten ihre Farben zuvor doch in drei Partien kein Goal mehr bejubeln können. «Das gibt mir ein gutes Gefühl», sagt die 18-Jährige. Mit dieser Aussage bezieht sie sich nicht nur auf ihren persönlichen Erfolg, sondern auf den Gesamteindruck der Schweiz.
«Wir spielten schneller als noch gegen Island, mit mehr Intensität und mit einem klaren Plan», findet sie und schlussfolgert daraus, «im nächsten Spiel schlagen wir die Norwegerinnen zu 100 Prozent.»
Auch in den Augen von Noelle Maritz war vieles positiv, und doch haftet dem Spiel eine bittere Note an. «Denn es wäre mehr dringelegen.» Luana Bühler streicht ebenso den schlechten Lohn heraus. «Wir setzen von Spiel zu Spiel mehr um, hatten gute Aktionen und brauchen uns nicht zu verstecken.»
«Kein Grund zur Eile»
Zu keiner einzigen Einsatzminute über die beiden Spiele hinweg beim ersten Nati-Zusammenzug im Jahr der Heim-EURO ist Ramona Bachmann gekommen. Darauf angesprochen meinte Sundhage: «Sie muss mehr trainieren, braucht mehr Spiele. Aber wir haben keine Eile.»