Es läuft die 91. Minute zwischen England und den Niederlanden. Lauren James bedient mit einer Traumflanke Ella Toone, welche zum 3:2 einschiebt. Die Stimmung im mit über 70'000 Fans gefüllten Wembley erreicht den Siedepunkt. Zur Halbzeit hatten die Europameisterinnen noch mit 0:2 zurückgelegen.
Doch England will mehr, sucht vehement das 4:2. Aus gutem Grund: Nur mit einem Sieg mit zwei Toren Differenz hat das Team von Sarina Wiegman das Erreichen des Final-Four-Turniers und damit die Olympia-Quali in den eigenen Händen. Der 4. Treffer will aber trotz Schlussfurioso nicht mehr fallen.
Das Wiegman-Team braucht im abschliessenden Gruppenspiel gegen Schottland einen Sieg und muss darauf hoffen, dass die Niederlande gegen Belgien Punkte lassen. Ansonsten ist der Olympia-Traum vorzeitig geplatzt.
Tränen bei Torhüterin Earps
Torhüterin Mary Earps war nach dem Spiel untröstlich. Die Keeperin hatte den Ball beim 0:2 unglücklich passieren lassen. «Ich habe mein Team heute im Stich gelassen. (...) Ich bin am Boden zerstört», sagte sie mit den Tränen kämpfend.