Wie üblich stand am Sonntagnachmittag eine Fussballpartie auf dem SRF-Programm. Doch statt dem Super-League-Spiel zwischen Lugano und YB, das wegen mehreren Corona-Fällen bei den Tessinern abgesagt werden musste, wurde die Affiche YB-GC der Women's Super League übertragen.
Überhaupt geht es im Schweizer Frauenfussball während der Corona-Pandemie überraschend ruhig zu und her. Bislang musste in der höchsten Schweizer Frauen-Spielklasse seit dem Meisterschaftsstart noch keine einzige Partie abgesagt werden. Erst 5 Spielerinnen wurden klubübergreifend positiv auf das Coronavirus getestet.
Die Gründe für die Situation sind unterschiedlich. Tatjana Haenni, Ressortleiterin Frauenfussball beim SFV, lobt einerseits die Professionalität, die die Spielerinnen im Umgang mit dem Virus an den Tag legen. «Die Spielerinnen verhalten sich sehr korrekt und halten sich genau an die Vorgaben.»
Auf der anderen Seite ist sicher auch die tiefere Testquote ein Grund für die geringere Anzahl Fälle. «Je mehr getestet wird, desto mehr Fälle werden natürlich entdeckt», so Haenni. «Bei den Frauen gibt es keinen Testzwang. Getestet wird, sobald jemand Symptome hat. Das kann natürlich ein Grund sein, warum es weniger Fälle gibt.»
Es scheint, als meistere der Frauenfussball die Corona-Situation zumindest im Moment bedeutend besser. Haenni fasst zusammen: «Es ist schade, was im Männerfussball passiert. Auf der anderen Seite kann der Frauenfussball von der Situation stark profitieren.»