- Inka Grings ist nicht mehr Trainerin des Schweizer Frauen-Nationalteams.
- Der Schweizerische Fussballverband und die Deutsche haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, die Zusammenarbeit zu beenden.
- Grings hatte ihr Amt erst im Januar angetreten, in 14 Spielen resultierte nur ein Sieg.
20 Monate vor der Heim-EM muss sich der Schweizerische Fussballverband (SFV) auf die Suche nach einem neuen Coach machen. Wie der SFV am Freitag mitteilte, hat er die Zusammenarbeit mit Trainerin Inka Grings per sofort beendet. Die Auflösung der seit Anfang Jahr bestehenden Zusammenarbeit sei im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt. Wer das Team in den beiden letzten Spielen der Nations League gegen Schweden (1.12.) und Italien (5.12.) trainieren wird, steht noch nicht fest.
Das für Montag angekündigte Aufgebot für die anstehenden Spiele wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
In Finanzaffäre verwickelt
«Um – aufgrund der aktuellen Ereignisse – Druck von Mannschaft und Verband zu nehmen, habe ich mich schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden. Es war für mich eine spannende Zeit mit vielen tollen Erlebnissen als Nationaltrainerin», so Grings in der Medienmitteilung.
Mit den «aktuellen Ereignissen» könnte Grings auf Vorwürfe aus Deutschland angespielt haben. Die 45-Jährige stimmte gemäss deutschen Medien und der Staatsanwaltschaft einer Zahlung von 13'350 Euro zu – wegen undurchsichtiger Machenschaften vor vier Jahren, als sie das Männerteam SV Straelen trainierte. Der SFV hat von der Affäre durch die Medien erfahren. Ob die Trennung mit den Ereignissen in Deutschland zusammenhängt, liess der Verband offen.
Miserable Bilanz
Aufgrund der schlechten Bilanz wäre das Aus auch aus sportlicher Sicht nachvollziehbar gewesen. Zwar schaffte es Grings mit der Schweiz an der WM in Australien/Neuseeland in den Achtelfinal, dort folgte aber eine Klatsche gegen den späteren Weltmeister aus Spanien.
Ansonsten stach vor allem die Harmlosigkeit im Sturm heraus. Unter der ehemaligen Top-Stürmerin blieb die Nati zeitweise sechs Spiele lang ohne eigenes Tor. In total 14 Partien holte sie zudem nur einen einzigen Sieg (2:0 gegen die Philippinen in der WM-Gruppenphase).
Zur schlechten Bilanz gesellten sich nach der WM Unruhen innerhalb des Teams. Das Nicht-Aufgebot für Rekordspielerin Ana-Maria Crnogorcevic beim ersten Zusammenzug für die Nations League sorgte bei der Stürmerin für Unverständnis. Nach einem klärenden Gespräch wurde Crnogorcevic zuletzt wieder aufgeboten, das Verhältnis der beiden blieb aber augenscheinlich angespannt.