Am Freitagabend startet die Frauen-Nati ins Abenteuer Nations League. Zum Auftakt trifft sie im St. Galler Kybunpark auf Italien, die Weltnummer 17. Im Gegensatz zur Schweiz mussten «Le Azzurre» bei der vergangenen WM schon nach der Gruppenphase die Segel streichen und im letzten Spiel Aussenseiter Südafrika den Vortritt lassen.
Deshalb und weil die Italienerinnen in der Fifa-Weltrangliste nur 4 Ränge besser klassiert sind, rechnet sich die Schweizer Nati im Startspiel der schwierigen Gruppe A (zusätzlich mit Schweden und Spanien) Chancen aus: «Ich denke, es wird ein ausgeglichenes Spiel, in dem einiges möglich ist. Aber Italien ist nicht leicht einzuschätzen», so Stürmerin Ramona Bachmann.
Grund dafür ist, dass Italien seit 2 Wochen von einem neuen Trainer, dem 45-jährigen Andrea Soncin, betreut wird. Entsprechend erwartet die Schweiz wahrscheinlich besonders motivierte Gegnerinnen, denn «einem neuen Trainer möchte man sich aufdrängen für die Startelf», versichert Bachmann. Trainerin Inka Grings bläst ins gleiche Horn: «Sie werden alles tun, um sich dem neuen Trainer zu präsentieren. Das gilt es in Ruhe erstmal zu knacken.»
Offensive Erfolgsmomente sollen her
Geknackt werden soll Italien mit einer durchschlagskräftigen Offensive, die zuletzt an der WM weitgehend fehlte. Nur 3 Tore gelangen der Schweiz in 4 Spielen, jenes gegen Spanien war zudem ein Eigentor. Der früheren Weltklasse-Stürmerin Grings war deshalb schnell klar, wo sie in der Vorbereitung die Hebel ansetzen musste. «Wir brauchen Erfolgserlebnisse. Gerade im Offensivbereich müssen wir nachlegen. Wir wollen von der ersten Minute an zeigen, dass wir zuhause spielen.»
«Zuhause» trifft es für Nati-Verteidigerin Nadine Riesen wortwörtlich. Die 23-jährige Appenzellerin verfolgte früher selbst Spiele im Kybunpark und darf sich nun auf den ersten Auftritt der Frauen-Nati im Heimstadion des FCSG freuen. Auch Riesen, die kürzlich vom FC Zürich in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt gewechselt hat, erwartet gegen Italien ein Spiel «auf Augenhöhe» und hofft darauf, «dass wir ein paar Tore erzielen können».